THC Vereinsfahrt nach Colbitz

3.00 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag. Vor uns der Tag des großen Spiels und hinter uns liegt ein Kleinfeldturnier. Doch anstatt in den Betten zu schlummern und sich zu erholen, feiert der gesamte Tross des Thc so laut und wild, dass das ganze Dorf am nächsten Tag bescheid wusste. Was war passiert? Gab es interne Querelen, wie einst 1972 in Malente oder wird  der erste Platz in der Fairplaytabelle begossen? Nein, nur der ganz normale Wahnsinn eines zum Glück nicht ganz normalen Fußballvereins. Aber beginnen wir ganz vorne.

Der glückliche Zufall, welcher uns ins provinzialische Colbitz verschlug heißt Christoph Bohne. Als im Winter mal wieder der Ruf nach einer Vereinsfahrt laut wurde, schrie Christoph ganz laut hier und schlug vor, in seine schöne Heimat Colbitz in Sachsen-Anhalt zu fahren. Er sprach von einer idealen Infrastruktur mit zwei Rasenplätzen, einer Dorfbrauerei und vielen netten Menschen. Das Vorhaben wurde im Vorstand nicht lange diskutiert, sondern sofort als die Königslösung durch gewunken. Denn von solchem Engagement und Verbindungen lebt der Verein schließlich.

Christoph macht sich an die Arbeit diese Fahrt zu planen und mobilisierte Bekannte, eine Unterkunft und Tonnen an Bier. Im Sommer war alles unter Dach und Fach, die letzten Mails waren verschickt und unser Trainingslager vom 11 bis zum 14 August in Colbitz konnte beginnen.

Donnertag 11.08

Eine Vorhut von 11 Thcler wurde am frühen Donnerstagnachmittag von Christoph am Vereinsgelände mit selbstgebackenem Kuchen  begrüßt. Unser Schlafplatz war die Turnhalle welche direkt an die Fußballplätze grenzt und sofort griff sich jeder eine dünne oder dicke Turnmatte, die ab sofort sein Schlafgemach darstellte. Ebenfalls in der Halle waren Bänke und Tische zum speisen, eine kleine Hütte mit allem was das Herz begehrt (Zapfanlage), eine Mords Anlage und natürlich auch Tore, damit man rund um die Uhr gegen den Ball treten konnte.

Eine Gruppe fußballgeiler Colbitzer wartete auch schon, um mit uns die erste Trainingseinheit zu starten. Fix die Fußballkluft an und ab auf den Platz. Leider war der etwas versteckt gelegene zweite Trainingsplatz nicht in dem Top Zustand des A Platzes. Im Tor wuchs ein dritter Pfosten in die Höhe und das Geläuf war nicht in Highbury – Qualität. Nichts desto trotz versprühte der Platz einen gewissen Charme, der nach kurzem Aufwärmen durch ein Spiel zweier Mix-Team auf die Probe gestellt wurde. Die Fans in Form von Ari, Kim und den noch leider verletzten Mateo sahen einen schönen Kick, indem der ein oder andere schon mal andeutete was an diesem Wochenende fußballerisch von ihm zu erwarten war. Nach dem ersten beschnuppern auf dem Platz ging es zurück zur Halle und alle hatten nur noch eins im Sinn. Nein, nicht Bier, sondern Essen.

Die Dorfkneipe „das Volkshaus“ wurde schon auf unseren Überfall vorbereitet und hatte eine extra Karte mit ausgesuchten Spezialitäten zusammengestellt. Zum Essen wurde kühles Colbitzer gereicht und alle freuten sich schon auf Schnitzel mit Champis, Strammer Max oder sogar Gemüse a la Chef. Doch als die Speisen auftafelt wurden mussten die ersten erstmal tief Luft holen. Einen solch übermächtigen Gegner hatten sie zu später Stunde nicht erwartet. Bis auf einige Champis und Blumenköhlchen wurde dieser große Brocken jedoch bravourös gemeistert und als genau der richtige Aufbaugegner für die kommenden Aufgaben befunden. Das Schnitzel lieferte auch am Abend und nächsten Tag nicht nur Gesprächstoff…

Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang durchs verträumte Colbitz wurde die Musikanlage angeschmissen, Bier gezapft und Basti die Pfoten heiß geschossen. Nach unzähligen Schüssen wurde dann noch mal das ein oder andere Anekdötchen ausgetauscht und alle turnten der kommenden Aufgaben bewusst auf ihre Turnmatte in den Schlaf.

Freitag 12.08

Der Trainer erwartete die Spieler um Punkt 12.37 auf dem Platz zur ersten Trainingseinheit des Tages. Sich dem bewusst genoss jeder noch das opulente Frühstück, was Turnhallenvater Bohne eingekauft hatte. Erste Einheit Kaffee. Etwas geplättet ging es dann auch gemütlich auf den Platz und es wurde 2 Stunden auf dem guten A Platz trainiert. Ein schmerzhaftes Highlight endete mit Blut und Kopfbrummen. Bei einer Flankenübung rutsche Christian ein Gewaltbefreiungsschlag vom Schlappen und ließ Freddy Sterne sehen. Augenzeugen wollen gesehen haben, wie Freddy schon vor dem Aufschlag des Balles Blut aus der Nase spritzte, aber es war wohl eine fliesende Bewegung. Nach dem verschärften Schusstraining, wobei der Aufleger dem verschossenen Ball im Sprint für den Schützen holen müsste gab es für Basti noch eine zusätzliche Trainingseinheit, in welche er sich am Abend davor in Whiskeylaune gequatscht hatte.

Das Nachmittagsprogramm bestand aus chillen und Aufbau von Pavillons, wobei einer größer war als der andere. Die Colbitzer hatten uns eine Landschaft aus Pavillons und Schwenkgrill an den Platz gezaubert, die auch ein Unwetter, das von den Wolken einen Hurrikan Stufe 17 erwarten ließ, nicht umhauen konnte. Es regnete kurz und heftig und blieb auch der einzige Regen des Wochenendes. Wahrscheinlich hatte Petrus auch erkannt, dass der etwas stumpfe Rasen vor dem abendlichen Kleinfeldturnier eine kleine Dusche vertragen könnte. Nun trudelten auch die restlichen Thcler in Flos Auto oder per Bahn ein und wir waren so mit zwei Teams des Thc beim Turnier am Start. Ergänzt wurde das Turnier durch vier Colbitzer Teams und der Modus lautete: Jeder gegen Jeden. Gleich im ersten Spiel mussten die Thc-Allstars unter Kapitän Janek gegen die Erste ran. Leider mussten sich die Allstars noch finden und verloren 1:3. Vier, zum Teil spannende und kraftraubende Spiele später stand der Sieger fest. Die Erste hatte es im letzten Spiel noch in der eigenen Hand das Turnier zu gewinnen, doch verlor man verdient 2:0 und wurde Zweiter. Dani arbeitet während des Turniers im Zweischichtbetrieb um die Torjägerkanone zu gewinnen, welches gar nicht gab. Die Allstars belegten Platz 4 und bei der Siegerehrung beklatschten alle Teams ein gelungenes Turnier, welches von einem der Oldieteams aus Colbitz gewonnen wurde.

Jetzt hieß es schnell  an den Grill und ein Bier in die Hand. Dies wiederholte man nun unzählige Male, kam dabei mit den Colbitzern ins Gespräch und genoss die gute Stimmung. Irgendwann war es dann zu mindestens mit Stimmungsmusik zu Ende und Dj Orno  und Dj  Daddy D enterten die Anlage. Zu vorgeschrittener Stunde durften wir testen, was die Anlage und die Leber alles so aushält. Schnaps und Bier führten zu einer ausgelassenen Tanzparty mit Dombo Travolta, die in Nebelflitzern (Freddy und Bohne) ihren Höhepunkt fand. Ab in die Halle und tollkühne Fußballspiele stolpern. Nicht den Vogel, sondern die Flasche schoss James mit einem Schuss a la Beckham ab, womit er den jungen Burschen mal wieder gezeigt hätte was Technik ausmacht. Ich weiß nicht mehr wie viele verrückte Fußballspiele wir gespielt haben, aber bei dem ein oder anderen verwischte die Grenze zwischen spielen und schlafen. Gute Nacht!

Samstag 13.08

Zum Glück stand am nächsten Tag gleich mal eine Brauereiführung in der Heidebrauerei an. Eierfrühstück und eine kalte Dusche half den meisten in die Gänge zu kommen. Wir gaben ein Bild ab, als wenn wir 10 Tagen ohne Schlaf durch die Wüste gewandert wären. Zur Begrüßung gab es ermal ein frisches Colbitzer vom anfangs etwas kauzig wirkenden Bespaßungsleiter der  Brauerei. Nachdem er all unsere Lebensgeschichten erfahren, wir einen Müh schlauer und Memo und Kasi wussten wie Hopfen schmeckt, gab’s das nächste Bier. Danke. Die Gruppe schleppte sich über das Gelände der Brauerei und lernte eine Menge über das schwierige Sortieren von Altglas. Zum Schluss noch ein kleiner Umtrunk und es war doch irgendwie witzig und alle, bis auf Stefan hatten Spaß. Jetzt hatte man die Wahl zwischen Döner und Eis. Memo entschied sich entschlossen für Döner in Größe eine 2kg Portion welches sich später auf dem Spielfeld bemerkbar machen sollte.

Zurück im Thc-Hauptquatier stand auch schon das große Spiel Colbitz vs Thc an. Trotz einiger Verletzten hätte der Thc eine schlagkräftige Truppe stellen können, wenn da nicht die letzten Tage und Nächte gewesen wären. Um 19 Uhr war Anstoß und die Ultras der Colbitzer ließen es sich nicht nehmen das zu genüge propagierte Franziskaner T H C anzustimmen. Zur Halbzeit lagen wir 1:0 zurück, weil der Rasen den Rückpass von Jay auf Flo praktisch aufgefressen hat (wäre auf Kunstrasen niemals passiert). Alles drin, nur nicht in den Beinen. Somit schraubte Colbitz in der zweiten Hälfte auf 4:0, bis Onno der sehenswerte Anschlusstreffer machte. Allerdings gab es nach der Pause eine Phase, wo das Spiel hätte kippen können. Elmar wollte es zu genau machen und traf nur den Pfosten und Janek war ein schnöder Abschluss mit der Picke zu plump. Eine Niederlage die zu verschmerzen ist und der Vorfreude auf den letzten Abend keinen Abbruch tat.

Nach der Dusche konnten die meisten auch wieder flüssige Nahrung zu sich nehmen und ihre Lunge lief noch mal zur Höchstform auf. Viele der Spieler, Christophs Freunde und andere nette Leute gesellten sich zu uns und der Grill und Fass glühten. Freddy verliebte sich in den Vize-Bürgermeister Petzi, den er mit Schnaps rumkriegen wollte und alle anderen fanden auch ihren Liebling mit dem sie über Fußball oder dancing with the Devil plauschten. Natürlich wurde auch wieder hingebungsvoll in der Halle gekickt und einer zog mal wieder blank. Was mir sonst noch in Erinnerung blieb waren Wespen, James den ich in seine Residenz trinken müsste und XY ist die geilste Sau der Welt. Aber wahrscheinlich hat jeder seine eigene komische, lustige oder verrückte kleine Geschichte erlebt. Wir haben es auf jeden Fall mal geschafft den Ort des Geschehens standesgemäß zu verwüsten und eine Party zu feiern die Colbitz so auch noch nicht gesehen hat.

Sonntag 14.08

Morgens wuselten schon viele fleißige Elfen aus dem Dorf und räumten alles auf. Respekt! Das letzte Frühstück und eine herzlicher Abschied von den super Menschen aus Colbitz, die alle immer gerne nach Berlin kommen sollen , um uns zu Besuchen. Aber spätestens zur 25 Jahr Feier ist das ganze Dorf eingeladen. Der Thc bedankt sich bei einem offenen, fröhlichen und schönen Colbitz, das jeder Mensch mal besucht haben soll und bei Christoph für eine fabelhafte Organisation und herzensliebe Betreuung!

Montag 15.08

1:6 ohne Worte. Ah doch, vielen Dank an Basti für die genialen Trikots!!!!!

Mit dabei waren:

Ari, Kim, James, Christian, Janek, Janko, Onno, Mateo, Memo, Stefan, Dominik, Basti, Flo, Freddy, Dani, Kasi, Hannes, Christoph, Pinky und Elmar.

Bericht von Elmar

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