Aufstellung:

Alex
Liliom Stefco Konrad
Bohne Elmar
Hannes Stevie Stefan Christoph
Flo

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Ungeschlagen und doch nicht weiter

Nach dem beinahe unaufhaltsamen Lauf in der Liga, ward am Samstag eine Aufgabe größeren Formats für die Erste des THC gefunden. Mit dem Vorjahrespokalsieger und Verbandsligavizemeister Biber Sport Club Spandau war ein hochkarätiger Gegner in der dritten Pokalrunde auf der Metro zu Gast. Die Aufmerksamkeit der Ersten liegt ganz klar auf der Liga und man wollte sehen, wie man sich gegen eines der (zumindest auf dem Papier) besten Teams des Freizeitfußballs schlagen kann. Das Erreichen der nächsten Runde wäre sicherlich ein schöner Bonus, aber man war sich der Sache bewusst, dass ein Ausscheiden gegen diesen Gegner sicher kein Beinbruch wäre.

Nichtsdestotrotz waren wir uns sicher, dass auch die Spandauer die Tabelle lesen konnten und uns keinesfalls als reines Kanonenfutter ansahen. Das wollten wir von Anfang an unterstützen und die ersten Minuten nutzen, um zu zeigen, dass mit uns zu rechnen ist. Die Anfangsphase lief dementsprechend offensiv und unter Pressing ab. Schon nach nur wenigen Minuten erfolgte die erste und wahrscheinlich auch beste Chance des THC. Ein langer Ball auf Stefco, der eine wunderschöne weiche Kopfballablage auf den mitgelaufenen Alex produzierte, der folgende seitliche Heber passierte den Keeper, aber verfehlte das anvisierte rechte obere Eck. Dieser Auftakt gab sichtlich Selbstbewusstsein. Wir waren in der Lage große Chancen herauszuspielen und spürten noch keine alles überragende Qualität unserer Gäste. Dass diese jedoch besonders in der individuellen Klasse einzelner Spieler zu finden war, zeigte sich bei einem Eckball kurz darauf. Der lange Spandauer wuchtete einen gut getimten Kopfball nur knapp über unserer Querlatte. Unsere große Anfälligkeit für Standards schien auch heute ein besonderer Augenmerk zu sein, auf den es ganz besonders aufzupassen galt, da die Biber bei Standards sicherlich weiter gefährlich bleiben würden. Das Spiel gestaltete sich lange Zeit ausgeglichen und der THC erarbeitete sich in der zweiten Phase der ersten Halbzeit sogar eine leichte Dominanz. Es machte sichtlich Spaß oder es bereitete vielleicht hier und da Aufatmen, dass uns hier keineswegs eine andere fußballerische Dimension gegenüber stand, sondern ein Gegner auf Augenhöhe. Und, dass es meistens nicht genügt vorne ein paar Dinger zu machen und hinten zu vergessen, zeigte sich in diesem Spiel ganz besonders. Unsere Defensive war stets gefordert und stets hellwach. Es ist nicht zu letzt der überragenden Kopfballstärke Stefans und dem guten Stellungsspiels unserer gesamten Viererkette zu verdanken, dass wir so souverän aufspielen konnten. Die nicht gerade groß gewachsenen Stürmer der Biber scheiterten bei hohen Bällen kategorisch an unseren Hünen der Innenverteidigung – Außen liefen sich Hannes und Christoph die Seele aus dem Leib. Ganz vorne passierte wenig; die Spandauer wussten zu verteidigen und ließen nur wenige Chancen zu.

Zur Halbzeit stand ein mehr als gerechtes Unentschieden und wir entschieden keineswegs hinten dicht zu machen, sondern weiter auf Sieg zu spielen. Mit Lilioms verletzungsbedingter Auswechslung musste leider ein herber Verlust hingenommen werden, der von Hanno allerdings bravourös aufgefangen wurde. In der zweiten Halbzeit flachte unser Spiel weitestgehend ab. Es konnten kaum mehr Kombinationen gezeigt werden und die hohe läuferische Belastung der ersten Hälfte machte sich langsam spürbar. Vielleicht fehlte es in diesen Momenten an den Einzelaktionen, für die sich sonst Memo oder Dani verantwortlich zeigten, vielleicht war es aber auch die sich langsam aufbauende Dominanz der Spandauer. Mit gut und gerne 20 angereisten Gästefans, die sich vor allem zur Halbzeit spürbar vermehrten, kam ein irritierender Faktor hinzu, der einen zweifeln lies, ob man nun eigentlich zu hause oder auswärts spielte. Mit den Fans im Rücken wurden die Biber zunehmend spielbestimmender, die Abwehrreihen rückten weiter auf, so dass Elmar und Bohne im defensiven Mittelfeld schon früh auf Gegenspieler trafen. Mit diesem konsequenten Umschalten von Verteidigung auf Angriff und andersherum machten es uns die Spandauer richtig schwer. Zeitgleich fehlte uns genau dieser Matchplan (T.Tuchel), was dazu führte, dass wir unsere Bälle nicht mehr ruhig spielten, sondern zu hektisch verarbeiteten. Vielleicht war es das, was uns (noch) von Spitzenteams unterscheidet; die Konsequenz und selbstbewusste Spielweise über die gesamten 90 Minuten aufrecht zu erhalten und sich nicht hinten reindrücken zu lassen. Auf der anderen Seite erreichten die Biber auch nicht mehr als höchstens mittelmäßig gute Chancen, was für unsere disziplinierte und auch unter Druck aufrechterhaltene gute Abwehrformation spricht.

Das Spiel endete so in einem gerechten Unentschieden. Die Verlängerung wäre sicherlich hoch interessant gewesen, doch die Statuten vermeldeten einen sofortigen Vollzug des Elfmeterschießens. Das Ende ist leicht abzulesen: Wir verschossen zweimal, die Biber einmal – damit erreichte der Favorit die nächste Runde und wir verpassten das kleine Wunder. Doch ist das wirklich so? Über die gesamte Distanz des bewegten Spieles betrachtet ist uns im Elfmeterschießen doch allerhöchstens die nächste Runde verwehrt geblieben, gewonnen haben wir hier an der wichtigen Erkenntnis, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen und wir zurecht an unsere Spielqualität glauben können, denn den Vizemeister souverän im Zaum zu halten, das schafft auch nicht jedes Team. Und daher reklamieren wir zurecht weiterhin die Parole: Ungeschlagen auf der Metro*!

*Über 90 Minuten.

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