THC 1.Senioren - Mariendorfer SV 3:2

Aufstellung:

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Die Senioren unterhalten mit einem kampfbetonten Spiel: 4 Platzverweise, 2 Elfmeter.

Wir brauchten rund zwanzig Minuten um ins Spiel zu finden. In der Anfangsphase konnte uns der MSV in die Defensive drängen, kam allerdings nicht zu zwingenden Gelegenheiten. Die Null stand und Jan hatte unsere Abwehr gut im Griff. Nach rund einer halben Stunde standen wir dann sicherer und initiierten gefährliche Konter. Der Torwart des MSV rettete gegen Daniele rund 25m vorm Tor in letzter Sekunde, doch als Oke wenige Minuten später mit Ian als Backup einen blitzartigen Konter fuhr gab es nichts mehr zu retten: Oke markierte den Führungstreffer, während Ian sich mit der Nummer 8 des MSV einen Zweikampf der Extraklasse lieferte… Mit 1:0 ging es in die Kabine. Bis dahin war das Spiel kampfbetont, wobei der MSV zu wenig aus seiner optischen Überlegenheit machen konnte.

Ian schwor uns in der Halbzeit ein. Der Schiedsrichter war uns nicht unbekannt und aus der Erfahrung heraus schien klar zu sein, dass er dass Spiel mit Karten zu beruhigen habe. Es nutzte allerdings nicht viel, denn direkt nach Wiederanpfiff ging es hitzig weiter, wobei sich Ercan gegen die bestens aufgelegte Nummer 13 des MSV kaum zurück halten konnte. Es dauerte dann auch nicht lang, bis der MSV zum Torerfolg kam: ein individueller Fehler im Spielaufbau wurde von den abgezockt spielenden Mariendorfern zum Ausgleich genutzt. Aber es kam noch schlimmer: der MSV bemühte sich weiterhin um körperbetontes Spiel, im Gegensatz zu den Duellen der letzten Saison kamen sie diesmal allerdings immer wieder zu spät. Ob absichtlich oder nicht ist eine Grätsche von hinten in die Beine des Gegners ein Foul – ein durchaus ahndungswürdiges Foul. In diesem Fall mit glatt Rot. Die dazugehörige Rudelbildung trug nicht gerade zur Befriedung der Partie bei. Bereits in der ersten Halbzeit hatte es ein solches Foul gegeben: an der Seitenauslinie, gut einen Meter vom Ball entfernt in die Hacken von Ian… Dafür hatte es bereits Gelb gegeben. Ein Betreuer des MSV hatte in jener Situation wenig Fairness bewiesen, dass sollte sich noch auszahlen. Der Schiedsrichter zeigte jedenfalls eine recht gut nachvollziehbare Linie, auch wenn manches folgenlose Foul mit Gelb hätte bestraft werden können, es die nötige Karte dann aber erst später gab. Der Schiedsrichter kommunizierte jedenfalls mit allen Beteiligten und ließ keine Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen. Dem 1:1 folgte dann nach einem Sololauf der Nummer 13 des MSV das 1:2. Wiederum hatte ein individueller Fehler den Ausschlag gegeben, Federico war in dieser Situation allerdings machtlos. Besonders ärgerlich war dieser Treffer, weil der Gegner zu diesem Zeitpunkt bereits in Unterzahl agierte! Oke zeigte sich von seiner besten Seite und war ganz klar der Mann des Tages. Uns schwante böses, doch so blöd wollten wir uns keinesfalls geschlagen geben. Das Spiel bestand zusehends aus Nicklichkeiten, wobei Oke echte Nehmerqualitäten zeigte. In der eigenen Hälfte nahe der Seitenauslinie erwischte ihn erneut eine Grätsche; erneut aus klarer Absicht und ohne die geringste Chance, an den Ball zu kommen. Platzverweis nummer 2 war die logische Folge. Trotz zweifacher Überzahl gelang es uns jedoch nicht, Pressing zu spielen; lange Bälle und 1:1-Situationen führten nicht zum überfälligen Ausgleich. Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum des MSV entschied der Schiri dann jedoch auf Strafstoß. Nachdem uns in der letzten Saison beim MSV zwei glasklare Elfer verwehrt blieben bahnte sich hier ein filmreifer Spielverlauf an. Murat trat zum Elfer an — der Torwart des MSV guckte ihn aus und spekulierte auf die richtige Ecke, konnte den Ball allerdings nicht kontrollieren. Im Nachschuß drückte Murat den Ball zum überfälligen 2:2 über die Linie. Nachdem uns der MSV mit dem 1:2 schon fast den Zahn gezogen hatte waren wir wieder da!

Die überaus hitzige Partie war jedoch noch lange nicht zu Ende: es kam noch zu mehreren Rudelbildungen nach Fouls. Dabei flogen diverse böse Worte umeinander, allerdings kam nichts zählbares dabei herum. Der Kapitän des MSV plädierte wiederholt darauf dass bei den o.g. Fouls keine Absicht im Spiel gewesen sei. Man kann jemanden aber auch unabsichtlich ins Krankenhaus treten; vielen Dank dafür… Auf Bezirksliga-Niveau absolut unnötig!!!

Die Nummer 11 des MSV versuchte dann noch mehr Platz auf dem Feld zu schaffen indem er sich nach einer Diskussion mit Ian schreiend auf den Boden warf – da der Schiri darauf nicht reagierte stand er sofort wieder wie …. DiMaria. Der von ihm (!) angekündigten Dritten Halbzeit folgten dann allerdings keine Taten…

Das Spiel war allerdings noch nicht zu Ende. Mit hohen Bällen und 1:1-Situationen versuchten wir zum Erfolg zu kommen – genau die falschen Mittel, wenn man in Überzahl agiert.

Die Schlußphase brach an: Über rechts drang Ian nach Zusammenspiel mit Acker und Oke in den Strafraum ein und konnte von der Nummer 13 des MSV nur noch per Foul gestoppt werden. Dieser hatte bereits Gelb gesehen – es war zwar kein bösartiges Foul – es geschah an der Strafraumgrenze – dennoch gab der Schiri Strafstoss UND Gelb-Rot gegen den Langen. Nüchtern betrachtet durchaus berechtigt – von hinten zieht er Ian die Beine weg, gerade als er in Schußposition kommt – allerdings ziemlich exakt auf der Strafraumgrenze. Elfer UND Platzverweis waren zwar konsequent aber schon ganz schön hart. Möglicherweise hatte der Schiri die endlosen Diskussionen leid, zu viele Beschwerden können eben auch nach hinten los gehen. ;)

Oke trat zum Elfer an und dachte: Was mag der Torwart denken? Was denkt er, was ich denke? Denkt er gerade genau das… Der Torwart des MSV zeigte jedenfalls all sein Können als er Okes Elfer über die Latte lenkte. Einen gehalten, einen fast gehalten: der Torwart des MSV ist auf jeden Fall ein Elfer-Killer!

Die Zeit rann unaufhörlich dahin. Der MSV mühte sich einen Punkt zu behalten; alles in Allem wäre der durchaus verdient gewesen. Doch gegen nur noch acht Mann MUSSTE einfach das dritte Tor fallen. Uwe stand bei seinem Treffer zum 3:2 5m vorm Tor im Abseits – entschied der Schiri. Manch MSVer war mit dieser “ausgleichenden Gerechtigkeit” gegenüber den vorherigen Elfern durchaus zufrieden… doch kam wenig später Ian über rechts und bediente Murat mit einer perfekten Flanke: am zweiten Pfosten stand er besser als seine 2 Bewacher und nickte unhaltbar zum 3:2 ein.

Nach den hart umkämpften Spielen der letzten Saison setzten beide Teams ihre Rivalität fort. Der MSV zeigte sich erneut als mit allen Wassern gewaschen, diesmal jedoch genügte dies nicht zum Sieg. Gegner und Ergebnis wurden im Nachhinein intensiv diskutiert. Dabei wurde klar daß wir uns sehr auf das Rückspiel beim MSV freuen. Wahrscheinlich wird auch diese Partie erinnerungswürdig. Trotz diverser Auseinandersetzungen während des Spiels waren fast alle Spieler beider Teams direkt nach Spielende zu ShakeHands und “weisst-du-noch”-Storys bereit. Bei manchen brauchte es etwas länger…

Alles in Allem bot dieses Spiel trotzdem es erst der 5.Spieltag war einiges an Brisanz. Purer Abstiegskampf! So wurde unser Olli nachdem er – für ihn eher untypisch – beruhigend auf Ian und die Nummer 11 des MSV einwirken wollte und dabei das Spielfeld betreten hatte auf die Tribüne verwiesen.

Das Rückspiel beim MSV wird wahrscheinlich ähnlich hart umkämpft sein, hoffentlich allerdings ohne Krankenhausaufenthalt…