Aufstellung:

Alex
Liliom Elmar Stefco
Bohne Frieder
Kasi Freddy Stefan Dombinho
Basti

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Verdient verloren, unverdient hoch

Die Vorfreude auf die neue Saison war groß – das war jedem ins Gesicht geschrieben. Spätestens als die frisch eingetroffenen, leuchtend orangenen, neuen Trikots, unseren neuen Sponsor, “The Baseballs“, zierend, übergestreift wurden, war das Funkeln in jedem Auge zu erkennen. Nach eine intensiven Vorbereitung inklusive Trainingslager, voller Konzentration und Lust auf die neue Saison, hatten wir uns viel vorgenommen und strotzten vor Selbstbewusstsein. Wir wollten unsere Motivation auf den Platz tragen und da anfangen, wo wir in der Rückserie der vergangenen Saison aufgehört hatten.

Doch es sollte anders kommen. Nachdem unser Kreativzentrum durch den in Leipzig festhängenden Dani geschwächt wurde, Elmar nur mit angeschlagenem Fuß spielen konnte und Stefan bereits einer viertel Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, musste kurzfristig umgestellt werden. Nichtsdestotrotz sollte eigentlich genug Qualität auf dem Platz zu finden sein, um gegen die Rotatoren aus Prenzlauer Berg zu bestehen. Das Spiel ging ruhig los und wir versuchten unser eintrainiertes Aufbauspiel konsequent umzusetzen. Der erste Schlag von Rotation lies aber leider nicht lange auf sich warten, in der 15. Minute klingelte unser Kasten zu ersten Mal. Nichts passiert war unsere Auffassung; vielleicht war es ein schlechtes Omen, dass die gegnerische Bank vehement die konträre Meinung Kund tat, dass sehr wohl etwas passiert sei. Etwas, was wir aber auch können. Tore schießen. Ganz gewiss glaubten wir an uns und bewiesen dies nur wenig später. Liliom kämpfte sich ins Spiel und krallte sich den Ball auf der Linken Seite, um ihn Stefco zu überlassen, der ihn scharf in den Strafraum spielt, wo sich unser Mann für brachiale Torabschlüsse, Frieder, befand und aus kurzer Distanz einnetzte. Mit dem Unentschieden konnten beide Seiten zu diesem Zeitpunkt gut leben. Das Spiel war relativ ausgeglichen, mit der leichten Tendenz zur THC Spieleroberung. In den Minuten um und nach dem Ausgleich, waren es die Franziskaner, die den Ton angaben und gefährlich nach Vorne spielten. Da Schiedsrichter Uwe Ullrich den wuchtigen Körpereinsatz Frieders in unserem Strafraum als Elfmeter deutete, gerieten wir auf diesem Wege abermals in Rückstand (33. Min). Aber von hängenden Köpfen war hier noch nichts zu sehen. Wir empfanden uns weiterhin als die bessere Mannschaft, oder vielmehr als die Mannschaft, die ihr Potential zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll ausgeschöpft hatte. Es muss eine Art Schlag ins Genick gewesen sein, als ein Prenzlauer das Mittelfeld ohne Mühen überbrücken konnte und per Flachschuss aus gut 20 Metern die Kugel exakt neben den Pfosten setze (38. Min). Basti konnte sich strecken, wie er wollte, der Ball blieb unerreichbar. Setzten hier vereinzelt Zweifel ein? In der Halbzeit sprachen wir konzentriert und konkret über unsere geplanten Bemühungen. Es hätte alles in die richtigen Bahnen gelenkt werden können, wenn Alex das wunderbare Zuspiel von Frieder nicht nur erfolgreich verarbeitet, sondern den Volleyschuss aus 5-Meter Torentfernung nicht neben das Gehäuse platziert hätte. Es lief aber einfach nicht für uns. Was auch nicht besser werden sollte, als wir nach einem Handspiel Rotations einen Elfmeter zugesprochen kamen: Der Torwart fischte den strammen und auch platzierten Schuss von Frieder aus der Ecke. Es war frustrierend, keine Frage, aber noch war die Chance da, der Sache ein gutes Ende zu verleihen. Prenzlauer Berg war nicht drückend überlegen und jederzeit anfällig für schnelle Konter oder lange Bälle (obwohl man hier sagen muss, dass der Keeper ganz neumodisch sehr gut mitspielte und viele Bälle bereits an der Strafraumgrenze abwehren konnte). Der Unterschied zu uns war jedoch, dass Rotation ihre Chancen rein machte – kurioserweise jedoch mit mehr Glück als Verstand. Die nun folgenden Gegentore verwischen in der Erinnerung des Autors, was vielleicht daran liegen mag, dass sie zwar durch die nun frei aufspielenden Prenzlauer verdient, aber in ihrer Anzahl aufgrund der Menge an Zufällen und Glück zu hoch ausfielen. Ja, es war kein Elan mehr im THC-Spiel nach dem 4:1 und die Motivation sank mit jedem Gegentor. Oder vielleicht war es nicht die Motivation, sondern eher das Nicht-Fassen-Können, dass wir es sind, die hier gerade ordentlich eingeschenkt bekommen. Wir hatten uns das wahrlich anders ausgemalt. Ganz ins zerrüttelte Bild passte die Gelb-Rote Karte, die sich Alex in ihrer Gänze innerhalb von einer Minute abholte: Wegen Kommentieren und Nichts. Extra-Bonus: Freddys letztes Spiel vor seinem Spanien-Aufenthalt, ein schöner Abschied sieht anders aus.

Es sollte nicht unser Tag sein. Kein Grund zum Verzweifeln, es werden bessere Tage kommen, dafür haben wir trainiert, dafür haben wir taktiert, dafür haben wir das letzte Jahr gearbeitet.

Alex

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