Ohne Fleiß kein Preis

13. June, 2018
spielberichte

BSG BA Neukölln - THC Franziskaner KF II

Vita

Jascha

Shahar

Robat

Jakob

Edi

Merlin

Endstand: 3:4 (2:0)

Tore

  • 1:0 Gegner (35. Min)
  • 2:0 Gegner (40. Min)
  • 2:1 Vita (50. Min, Vorlage Shahar)
  • 2:2 Moritz (55. Min, Vorlage Edi)
  • 3:2 Gegner (75. Min)
  • 3:3 Vita (80. Min, Vorlage Moritz!)
  • 3:4 Shahar (89. Min)

Karten

Bank

  • Doumbia
  • Andi
  • Matze
  • Moritz

Auswechslungen

Zuschauer

  • Edelfan
  • Oumar

Spielort

  • Wutzkyallee 98A

Spielbericht:

Es war ein Montag. Und das ein Problem. Montags hatten wir noch nie gewonnen. Genau wie Samstags. Ein Utan lebt für den Freitag. Das ist unser Tag. Beziehungsweise unser Abend. Mit dem gesammelten Bierdurst einer Woche im Kopf und der Kraft eines Kreuzberger Junkies, der mit gerade genug Geld hibbellig zum Kotti rennt, um zu vergessen, was Arbeit ist, haben wir schon gegen die stärksten Gegner gekämpft bis zum Umfallen. Aber nur Freitags. Danach kommt der Kater. Montag ist am Schlimmsten. Der erste Tag Arbeit. Noch vier weitere bis zum Wochenende. Kein Bier nach dem Spiel. Kein Franzis. Morgen früh aufstehen. Montag also. Sonnig war es. Immerhin! Vielleicht war das der Grund dafür, dass sich trotzdem elf Affen müde auf die Odyssee Richtung Fußballplatz des BA Neuköllns in der Gropiusstadt begaben. Hier sollte es also geschehen. Auf dem kleinsten Kleinfeldplatz den wir je gesehen hatten mitten in der Siedlung aus riesigen Blöcken aus Beton, in der der traurige Niedergang der Chrisitane F. begonnen hatte. Nun gut. Hauptsache ein bisschen kicken! Die erste freudige Nachricht erreichte uns mit der Ankunft Urmanns, nachdem wir uns etwa 10 Minuten lang halb im Stehen, halb im Gehen warmgeschossen hatten: „Das ist die fairste Mannschaft der Liga! Erst zwei gelbe Karten! Und in der Rückrundentabelle sogar noch hinter uns!“ Puh. Erstmal durchatmen. Klingt ja doch so, als könnte das noch ein ganz schöner Start in die Woche werden. Ein lockeres Spielchen gegen nette Gegner, in dem wir endlich mal wieder Selbstvertrauen und Scorerpunkte sammeln könnten. Der BA spielte ohne Auswechselspieler. Entspannt wurde es trotzdem nicht. Von der ersten Minute an machte der Gegner hinten dicht und ging hart in die Zweikämpfe. Doch wir ließen uns nicht beirren. Jakob, Shahar und Edi spielten die Bälle mit einer Gelassenheit, wie man sie nur nach einem durchzechten Wochenende ausstrahlen kann in der Verteidigung hin und her. Nur nach vorne kamen wir irgendwie nicht richtig. Aber alles easy. Alles unter Kontrolle. Der BA (oder die BSG?) schlug die Bälle nach vorne und kam höchstens mal durch einen abgefälschten Ball zu einer Ecke. Doch das reichte ihm(/ihr?). Erste Ecke. Flanke in die Mitte. Der bullige, aggressive 10er des Gegners springt energisch zum Kopfball. Unsere etwa 1,50m große Verteidigungslinie schaut verängstigt zu, wie der Ball an Merlin vorbei ins Netz einschlägt. Ups. „Wir müssen besser zuteilen! Und mitspringen!“. In der taktischen Analyse herrscht trotz chaotischem Durcheinandergebrülle Konsens. Zwei Minuten später. Wieder Ecke. Diesmal Pass nach hinten. Dann das selbe Spiel. Flanke, Kopfball, Tor. Fußball kann so einfach sein. Zumindest Montags gegen uns. Der sehr kompetente und ruhige Schiri pfeift zur Halbzeit. Wir aus dem letzten Loch. Wir sind uns einig: „Das kann doch nicht wahr sein!“ „Probieren wirs Mal mit Pressing?“ „Also so richtig, mit Laufen?“ „Okay! Aber nur 10 Minuten!“.

Gesagt, getan. Und siehe da: Die Angriffsreihe aus Jascha, Vita und Moritz bringt den vorlauten Torwart des Gegners direkt in Bedrängnis. Nach einer Minute die erste Chance, nach 5 Minuten das erste Tor. 1:2. Vita kriegt irgendwie den Ball von Shahar (behauptet er zumindest im Nachhinein, mir ging das ehrlich gesagt selbst alles ein wenig zu schnell) und netzt eiskalt ein. 5 Minuten später schlägt der Keeper den Ball wieder unter Druck nach vorne, Edi gewinnt plötzlich das Kopfballduell gegen den circa 1 Meter größeren und 2 Meter breiteren, immer aggressiver werdenden 10er des BA Neukölln, Moritz setzt sich in ungewohnter Stürmermanier gegen den ihn mit allen Kräften festhaltenden Gegenspieler durch und kloppt den Ball an dem völlig überforderten Torwart vorbei mittig ins Tor. Unglaublich. Ausgleich. Völlig am Ende, aber glücklich lässt sich daraufhin die komplette Offensive der 2. KF auswechseln. Das hatten wir uns verdient. Brachte aber Unruhe ins Spiel. Auch die Defensive kam wieder mehr in Bedrängnis und es zeigte sich warum wir nicht immer so spielen: Wir können einfach nicht so viel laufen. Und so kam es wie es kommen musste: Ballverlust in der Verteidigung. Der Gegner kriegt den Ball und hämmert ihn an dem wie immer überragend haltenden Merlin vorbei ins Netz. Mist. Also doch wieder pressen. Heißt: Vita muss aufs Feld. Und wieder von vorne. Vita beißt sich in die Wade des Gegners, welcher ihm, nur noch um Gnade winselnd, die Pille abgeben muss, Moritz hält noch einmal den Fuß rein, um einen Scorerpunkt zu erschleichen, überlässt dann aber lieber wieder unserem Sixpack-Russen im Dampflockmodus das Feld, welcher die Kugel noch lässig durch die Beine des Keepers schiebt. Der Kampf ging weiter. Der Gegner, angeführt von der Nummer 10, holte sich zwei gelbe Karten, also so viele wie in der ganzen Saison zuvor und fing an mit wütenden Tränen in den Augen den Schiri und generell alles, was in Sichtweite war zu beschimpfen. Mittlerweile hatten sie auch ein Mittel gegen das Pressing gefunden. Den Ball einfach direkt nach vorne dreschen. Und so blieb uns Utans nur noch eine letzte Möglichkeit. Minute 89. Shahar will den Ball vors Tor Flanken. Der Gegner will blocken und lenkt den Ball an dem abermals, beziehungsweise durchgängig verdutzten gegnerischen Torwart vorbei ins eigene Netz. Geschafft. Der Fluch war besiegt.

Fußball kann so einfach sein. Auch für die 2. KF am Montagmorgen. Hätte man bloß etwas mehr Kondition. Völlig im Arsch aber glücklich taumelt das Team durch die Hochhausschluchten gen Ubahn. Den Sonnenuntergang über dem Platz des BA Neukölln im Rücken. Joint im Mund. Duftmarke gesetzt. Jetzt zurück in die Stadt. Zurück in die Woche. Heute kein Bier mehr.

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