Anadoluspor – THC Ü32 – Die Geniale Taktik des frühen Rückstands

4. April, 2019
spielberichte

Anadoluspor vs. THC ü32 * 31. 03. 2019

Claudio

Uwe

Gerson

Josch

Sebo%O

Bohne

Jens

Reza

Jonas

Steffen

Paul

Endstand: 1:2 (1:0)

Tore

  • 1:0 Gegner (27. Min)
  • 1:1 Steffen (95. Min)
  • 1:2 Bohne (97. Min, Traumsolo von der Mittellinie)

Karten

Bank

Auswechslungen

Zuschauer

  • Etwa ein halbes Dutzend Franziskaner
  • u.a. Yacine und Edi
  • div Zaungäste

Spielort

Spielbericht:

Anadoluspor – Die Geniale Taktik des frühen Rückstands

Mit 11 Mann auswärts gegen Anadoluspor, der Kracher für Leute mit Bock auf unfussballige Action, Drama, Eskalation, Randale! Und das im schlesischen Busch, nur original mit Kescher zum Ball aus dem Wasser fischen. In der Vorbereitung wurde das Testspiel gegen die Erste in letzter Minute 4:3 gewonnen, in den Wochen vorher gab es Psychotraining im Umgang mit Beleidigungen und Provokationen.

Die erste Halbzeit begann und endete mit einem eindeutigen Chancenplus auf Seiten des THC, jedoch ohne echt-zwingende Torsituationen. Kontrollierter Spielaufbau auf dem kleinen Platz war schwierig, da auf beiden Seiten hoch gepresst wurde. So führte ein abgefangener Querpass im Aufbau des THC dazu, dass der pfeilschnelle und technisch starke Rechtsaussen von Anadolu zum 1:0 in der 27. Minute abschließen konnte. Bis auf eine dunkelgelbe Karte gab es wenig bis keine Probleme für den aufmerksamen Schiri. Es wurde sogar ein bisschen zusammen gelacht, wenn mal ein Tick zu viel Theatralik in den Aktionen lag. Mit Rückstand und dieser Stimmung ging es in die Halbzeit.

Um den stets anlaufenden Gegner auszuhebeln, wurde nach Wiederanpfiff mehr auf lange Bälle gesetzt. Das erzeugte deutlich mehr Gefahr, das anschließende Nachrücken bis zur Mittellinie und Bohne in Gelb-Rot-Gefahr liess aber auch Räume für Konter. Während Uwe und Claudio in der Offensive den Ball näher und näher Richtung Torlinie brachten, wehrte Paul hinten saftige Schüsse von der Strafraumgrenze ab und gewann ein eins-gegen-eins eines durchgeschlüpften Anadolus. Viele viele Schulterklopfer und dann wieder aufreiben der Offensive an der Anadoludefensive. Dicke Chancen unter anderem von Uwe, Jens, Gerson. Nur leider, es klingelte nicht.

In der kompletten zweiten Halbzeit zeigte der Gastgeber, wie ausgezeichnet sie im Zeitspiel sind. Jeder Einwurf 30 Sekunden, gerne auch einfach mal verletzt liegen bleiben für Minuten, bis der Schiedsrichter mit dem auf die Uhr tippen gar nicht mehr hinterherkam und anfing, Karten für Zeitspiel und Meckern zu verteilen.

Obwohl etwa 15 Minuten vor Schluss Anadolus bester Mann verletzt ausgewechselt werden musste, stand es nach 90 Minuten weiterhin 1:0. Eine Positionstausch von Sebo und Jonas im Anschluss an diese Befreiung brachte zwar mehr Wucht in den Angriff, führte aber auch nicht zum gewünschten Effekt (Tore).

Der Schiri zeigte fünf Minuten Nachspielzeit, und damit beginnt der eigentliche Spielbericht.

Die Nachspielzeit war ein Schlagabtausch mit offenem Visier, mit deutlicher THC Überlegenheit.

Welle um Welle um Welle schickten die Orangen auf die Blauen, Zaungäste fieberten hinter dem THC Tor mit, rüttelten am Gitter bei Chancen und zischten enttäuscht wenn der Ball an der falschen Stelle die Linie überquerte. Man hätte die Anspannung auf dem Platz pflücken und daraus Marmelade machen können. Anadolu weiterhin Weltklasse in ihrer Glanzdisziplin Zeitspiel.

Und dann kam die 95. Minute. Das Ende war nah. Gerade hatte Reza im Alleingang drei Anadolus Abseits gestellt, Sebo schlug den daraus resultierenden Freistoß zu Steffen im rechten Mittelfeld. Der hatte Platz, machte Meter und schlug aus dem rechten Halbfeld einen langen Ball über die hoch stehenden Anadolus in den leeren Strafraum. Viele hielten es für eine Flanke.

Das Leder zischte durch die Luft und der Ball wurde länger und länger und länger und plötzlich wurde allen klar: Der kommt ja aufs Tor! DER KOMMT JA AUFS TOR! GUCKMA HIN! DER GEHT REIN!! DER IST DRINNNNNNNNNN!!!
1:1, 96. Minute, eine orangene Jubeltraube um Steffen am Spielfeldrand. Die inneren Sektkorken flogen bereits. Endlich, endlich, die Erleichterung. Das ewige Anrennen, es war doch nicht umsonst.

Und das sollte es noch nicht gewesen sein. Schiri pfiff das Spiel wieder an, während er noch Steffens Rückennummer in den Spielbericht schrieb. Der Ball rollte bereits und Bohne war noch nicht fertig mit dem Spiel. Gemeinsam mit Uwe drückte er sofort wieder in die gegnerische Hälfte. Der Schiri, überrascht von der Action, steckte seine Karten zu hastig ein und alles fiel runter, der Spielbericht wehte über das Spielfeld.

Es gelang Bohne, den Ball an sich zu bringen. Quasi gleichzeitig kollidierte der lossprintende Uwe mit einem Gegner, beide klatschten schreiend zu Boden, heischend um die Aufmerksamkeit des gebückt kartenaufsammelnden Schiris. Zu diesem Zeitpunkt war Bohne mit dem Ball schon am Strafraum, ein Solo wie es vielleicht nur einmal pro Karriere gibt, alle Gegenspieler umkurvt, die Hälfte der Blauen schreiend und lamentierend, allein auf weitem Feld, nur noch den Torwart und einen Gegenspieler vor sich.
Von der rechten Seite drang Bohne in den Strafraum ein, der letzte verbleibende Gegenspieler ging nicht zwingend genug zur Sache, Bohne kommt zum Abschluss und peitscht die Kugel flach ins lange Eck. 1:2, 97. Minute.

Keine 20 Sekunden nach Wiederanstoß, erneut eine orangene Jubeltraube, die Zaungäste rütteln am Käfig, der mitgereiste THC Block ist in der Traube. Anadolu ist in totalem Aufruhr. Sie haben ein Foul gesehen, wollten einen Schiedsrichterball und Verletzungen, beschuldigten in alle Richtungen. Nicht mit dem Schiri, der gab vor dem Wiederanpfiff noch gelb-rot wegen Meckern. Anadolu hatte dann noch eine Aktion, hoher Ball und sichere Beute des orange-lilanen Schlussmanns – Abpfiff.

Durch die geniale Taktik des frühen und langen Rückstands, aufgeholt in den letzten Minuten, trainiert gegen die Erste, und perfekt umgesetzt vom Kader, sammelt die Ü32 wieder fleissig Punkte für die Auswärtstabelle.

Natürlich gab es ein Nach-Dem-Spiel: Versöhnliche Szenen mit manchen Anadolus, aber hochgradiger Frust, vor allem gegenüber des Schiris, von anderen. Der machte, dass er in die Kabine kam – und das galt auch für uns. Edi stimmte ein Lied an und es gab Duschen und Biere. Wie schaut’s aus?

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