Aufstellung:

Alex
Konrad Ben Kevin
Bohne Frieder
Dombo Chris Benni Pille
Basti

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Ein Kiezderby ist kein Konjunktiv

Wenn nach 90 Minuten plus x der Abpfiff ertönt und noch reichlich Adrenalin durch den Körper pumpt, dann ist alles was einem durch den Kopf schießt: hätte, wäre, wenn.

Aber Fußball ist ja bekanntlich Ergebnissport und das hat der THC am Samstag auch lange genau so praktiziert.

Die Marschroute war klar. Nachdem in den vorangegangenen Spielzeiten das Derby eher die Aufgabe hatte ein respektables Torverhältnis raus zu schießen, wartete diese Saison ein Gegner aus Kreuzberg, der die letzten Spielzeiten die für uns neue Liga dominiert hatte. Wir wollten zeigen, dass die guten Ergebnisse bisher nicht von ungefähr kommen und nach einer 0:1 Niederlage im Pokal letzten April, wollten wir es diesmal noch einen Tick besser machen. Wir waren heiß!

Personell konnte zwar nicht aus den Vollen geschöpft werden und kurz nach Anpfiff ging auch noch der einzige nominelle Innenverteidiger, Benni, nach einem Luftduell in Christoph-Kramer-Gedächtnismanier zu Boden und wurde durch Elmar ersetzt. Es machte sich ein leichter Anflug von Unsicherheit breit. Dazu trug auch Urbanspor bei, die genau das umsetzten, was wir uns vorgenommen hatten: früh stören, rastlos die Zweikämpfe suchen, die ersten und zweiten Bälle gewinnen und in Ballbesitz schnell nach vorne spielen.

Wir dagegen mussten erst mal verteidigen, stellten uns aber in kurzer Zeit auf die Spielweise Urbanspors ein. An Bohne und Chris, die hinten kompromisslos die Zweikämpfe gewannen, konnte sich die Mannschaft hochziehen und beide Außenverteidiger bekamen ihre staken Gegenspieler zunehmend besser in Griff. Wir kamen zwar erst mal nicht entscheidend vors Tor aber die Offensivreihe – allen voran Alex – zeigte, dass der Gegner den Ball auch nur hoch und weit schlägt, wenn er unter Druck gerät. So kamen wir dann in der ersten Halbzeit auch hauptsächlich über Ecken und Einwürfe zu Chancen.
Aber auch hier zeigte uns Urbanspor wie man’s besser macht und war gleich mehrfach brandgefährlich nach Ecken. Ansonsten bestimmten sie zwar das Spiel, kamen aber zu wenig Abschlüssen Richtung Tor. Unsere beste Chance kam so auch folgerichtig nach einem Einwurf. Konny zwang den Torhüter mit dem Rücken zum Tor aus spitzem Winkel zu einer Glanzparade.

Mit Hannes für Dombo und dem Vorsatz noch mal mehr Druck zu entfachen, kamen wir aus der Halbzeitpause zurück. Und das gelang. Und wie. Urbanspor schien noch beim Pausentee zu sein. Mit Elmar und Frieder, die sich jetzt deutlich besser gefunden hatten, und Ben,der sich jetzt ein wenig fallen ließ, funktionierte die Zentrale besser und es waren die ersten Pässe über mehrere Stationen möglich. Das, und der Fakt, dass unser Pressing jetzt deutlich besser funktionierte, führte dazu, dass wir uns tief in der Hälfte des Gegners festsetzen konnten und erstmals die spielbestimmende Mannschaft waren. Zwar akklimatisierte sich Urbanspor, dennoch war es jetzt ein Spiel auf Augenhöhe. In der 65. Minute spielte Kevin seine Schnelligkeit aus, überlief den Gegenspieler und passte perfekt zurück auf Alex, der in bester Torjägermanier den Ball mit einem satten Rechtsschuss im Tor versenkte. Der Jubel war riesig. Mit Selbstvertrauen verteidigten wir weiter gut und hoch. Als Urbanspor kurz darauf nach einer Einzelleistung mit einer riesigen Chance aus wenigen Metern am glänzend parierenden Basti scheiterte, wirkten sie zunächst ein wenig ratlos, da ihnen das Quäntchen Glück zu fehlen schien. Doch weit gefehlt. Denn der THC holte sie durch einen missglückten Rückpass selbst zurück ins Spiel. 1:1. Der Gegner drehte jetzt auf und wir hatten uns kaum vom Gegentor erholt, da legte er nach. Nach Getümmel im Strafraum setzte Urbanspor konsequenter nach und traf durch alle Beine hindurch zum 2:1. Uns blieben jetzt nur noch 10 Minuten, in denen wir alles nach vorne warfen. Urbanspor aber hielt sich schadlos und gewann am Ende nicht unverdient.

Nach vor allem kämpferisch starken Derby, mit dem man abgesehen vom Ergebnis zufrieden sein kann,blieb kurzzeitig also nichts als: hätte, wäre, wenn.

Kein Grund sich allzu sehr zu ärgern.
Erstens:
Mit diesen Leistungen holen wir noch einige Punkte.
Und zweitens:
Kreuzberg ist und bleibt orange!

Frieder