2020, Heimspiel Nummer 1. Der SFC aus Friedrichshain war zu Gast auf der Metro. Da es sich dabei um das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison handelte, konnte man vorab nicht viel zum Gegner sagen. Eins war klar – die Serie der Hinrunde war vorbei und so lautete das Motto „1 aus 1“. Einzig eine recht solide Abwehr des SFC fiel beim Betrachten der Tabelle auf. Dies sollte sich in der ersten Halbzeit auch bewahrheiten.
Der THC fand alles andere als gut ins Spiel und die Fehler in der ersten Halbzeit häuften sich in allen Mannschaftsteilen. Abstände stimmten nicht, erste und zweite Bälle wurden verloren und so richtig kreativ nach vorne lief auch nichts beim THC. Gefühlt waren wir immer einen Tick zu spät und liefen einem Gegner hinterher, der es insofern besser machte, als dass er kompakt stand, den Ball gut laufen ließ und mit langen Bällen immer wieder versuchte, die THC-Abwehr zu überwinden. Spielerisch wurde von Seiten des THC nahtlos an die Leistungen der letzten Spiele in 2019 angeknüpft. So kam es wie es kommen musste. Nach dilettantischem Abwehrverhalten nutzte der SFC einen langen Ball und seine erste große Gelegenheit gleich aus und ging mit 0:1-Führung in die Halbzeitpause. Highlights gab es keine so recht zu verbuchen. Nun war der THC einmal mehr gefragt, das Ruder rumzureißen und in der zweiten Hälfte zu zeigen, weshalb man noch immer ungeschlagen an der Tabellenspitze steht. Zwangsläufig wurde in Halbzeit 2 auch das Personal gewechselt. Big Rick kam für Emile (der in Halbzeit 1 noch etwas ungewohnt blass geblieben war – seine Zeit sollte jedoch noch kommen), Lukas wurde von rechts außen in die Mitte gezogen, wo er mit Big Rick für mehr Stabilität sorgen sollte. David übernahm für Christophe auf links außen und Chris kam noch kurz vor der Halbzeit für Mark, der dann mit Ramtin die Seite links bzw. rechts außen in der Viererkette tauschte.
Gleich zu Beginn von Hälfte 2 war es dann ein anderes Spiel. Eigentlich wurde alles besser gemacht, was in Halbzeit 1 noch nicht lief. Der THC gewann mehr Zweikämpfe, ließ den Ball besser laufen, erste und zweite Bälle wurden gewonnen und insgesamt stand man enger zusammen. Wesentlich höher stehend konnte man auch wieder mehr pressen und den Gegner in die eigene Hälfte drängen. Einzig die Verletzung von Lukas dämpfte die Stimmung ein wenig, der sich sehr unglücklich am Außenband verletzte. Für ihn kam Emile wieder zurück ins Spiel und zeigte wie alle im Kollektiv eine absolute Leistungssteigerung. Im Gegensatz zur ersten Hälfte fanden auf einmal auch ein paar Bälle ihren Weg nach vorne. Vor allem David sorgte mit einigen Aktionen auf der linken Seite für Gefahr. So auch beim 1:1 durch Christic, der einen langen Sahne-Pass von ihm per Direktabnahme links unten neben dem Pfosten ins Tor schob. Danach gab es zwar noch den ein oder anderen Angriff des Gegners, wirklich gefährlich wurde es jedoch nicht mehr und der THC war drauf und dran, das Spiel noch zu drehen. Zwar blieben in Folge 100%ige Chancen aus, jedoch merkte man, dass es hier noch einen Sieger geben sollte. Und so war es letztlich ein Freistoß von Emile aus ca. 17m zentraler Position, welchen er gezielt im rechten, unteren Eck versenkte. 2:1, Spiel gedreht. Und nun mussten die Friedrichshainer natürlich auch ihre sonst recht solide Abwehr öffnen, um doch noch Punkte aus unserer Metro-Festung mitnehmen zu können. Dies wurde ihnen verwehrt und wieder war es Emile, der nach einem kurzen Slalomlauf im gegnerischen 16er kurz vor Schluss zum 3:1-Endstand einschob.
Alles im allem ein insgesamt schmeichelhafter Sieg, der im Nachhinein jedoch auch alles andere als unverdient war. Uns sollte klar sein, dass man mit dieser Leistung und vor allem der Einstellung aus Halbzeit 1 nicht in die Rückrunde starten kann, will man die nach der Hinrunde automatisch gesteckten Ziele erreichen. Allerdings müssen auch solche Spiele erst einmal gedreht werden und es gibt gleich am nächsten Wochenende wieder die Möglichkeit, im Derby zu zeigen, dass man es wesentlich besser kann. Im ersten Spiel im neuen Jahrzehnt holt die Erste 3 Punkte, das ist erst einmal das Wichtigste.