Chorlton, this was awseome

Angefangen hatte alles mit einem Zettel. Als die Jungs und Mädels aus Chorlton (einem Stadtteil Manchesters) im vergangenen Jahr in Kreuzberg einschwebten, Fußball mit uns spielten und das Kreuzberger Nachtleben kennenlernten, schrieben Bohne und Markus das Versprechen auf einem Zettel, dass wir 2017 zum Gegenbesuch ins mighty Manchester kommen würde. Wie gut, dass wir dieses Jahr auch noch 30 Jahre THC feiern, denn damit hatten wir auch einen finalen Grund, Flüge zu buchen.

Organisiert in mindestens 58 Whatsapp-Gruppen und verbunden mit mehreren Anläufen blockierte sich die Reisegruppe aus Präsidium, Legenden, Erster, Zweiter, 1.KF, 2.KF, Exil-THClern aus Österreich und dem berühmten THC-Umfeld, dieses Mal aus Leipzig und London, einige AirBnB-Buden im Nordwesten Englands. Am Start waren: Bohne, Edi, Alex, Alex, James, Ari, Paul, Fabi, Bormann, Konne, Nico, Dani, Freddy, Jan Turbo, Jan, Nieke, Sitti,  Tom, Richard, Andreas, Stukki, Mike, Stevie, Johannes und Sven.

Bei sonnigen 30 Grad traf sich der überwiegende Teil in Reisegruppe 2 am Pfingstfreitag in Schönefeld, um sich noch gemütlich mit Bier für den Flug ins dunkle und verregnete Manchester aufzuhellen. Reisegruppe 1 (1.KF) hatte da bereits einen Kasten und Edis Oberteil verschwinden lassen. Die ersten Karaokevideos aus England ließen erahnen, wie lange es dauert, englische Pubbesitzer darauf einzustimmen, das eine trinkfreudige Horde deutscher Fußballer einfliegen wird.

Während der ersten turbulenten Flugszenen und einer üblen unberechtigten Ermahnung des Flugpersonals an Capitano Britalinho gab Edi die Koordinaten für den ersten Pub-Treffpunkt durch, an denen sich im Laufe des Wochenendes nicht so viel ändern sollte: The Millstone in der Thomas Street, wunderbar um Arm in Arm mit zahnlosen, besoffenen Glatzköpfen zu Wonderwall zu eskalieren. Erste Freundschaften mit den tätowierten Locals kamen mehr oder weniger spontan zustande. Der Laden wurde beflaggt, beklebt und angemessen ausgetrunken und dann war auch schon Matchday.

THC vs Chorlton! Die Jungs aus Manchester hatten das Spiel angesichts des Anschlags auf das Ariana Grande Konzert mit 22 Toten nur eine Woche vorher kurzerhand zur Euro Trophy umbenannt und wir soffen für den guten Zweck. Das Spiel war perfekt vorbereitet: Ein DJ ließ entspannten Reggea laufen, es gab Gegrilltes und leider auch englisches Bier, außerdem kamen neben dem 22-Mann-Starken Chorlton-Kader rund 60 Chorlton-Fans. Alles perfekt, außer: Gespielt wurde ausgerechnet auf dem Rasenplatz einer Polizeihundestaffel, was im Laufe des Nachmittags angesichts der Patrouillengänge der Gastgeber für einige nervöse Momente sorgen sollte.

Aber alles ging gut und der THC bot sein leicht verkatertes All-Star-Team auf. Mit Bohne im Tor und diversen risikofreudigen taktischen Maßnahmen vor ihm fingen wir uns gerade so neun Stück und schossen trotz Chorlton-Hilfe keins, verloren drei Verletzte zur Halbzeit (Gruß an Niekes verloren gegangenen Zeh) und waren immerhin glücklich, einige neue Fußballvokabeln aus dem britischen Idiom zu übernehmen. Die Spekulationen wucherten ins Uferlose: Chorlton müsse ja mindestens vierte Liga, wenn nicht sogar kurz vor der Premier League spielen, so wie sie uns abfertigten. Die Enttäuschung war einigermaßen groß, als wir hörten, dass es die zweite Manchester Stadtliga war, in der die Jungs gerade Aufstieg feierten. Nunja, das THC-Allstar-Team muss sich erst noch finden.

Orange-Blaue Pyrotechnik begleitete das Match, die Refs, die natürlich nur ein Foul im ganzen Spiel pfiffen, waren damals, 1966, auch schon 40 Jahre im Business dabei und Chorlton war einfach ein wunderbarer Gastgeber (THANK YOU SO MUCH GUYS, AFTER BREXIT AND ALLARDYCE YOU DESERVED SOMETHING HEARTWARMING FROM EURPOPE, IT HAS BEEN A PLEASURE FOR US TO GIFT YOU WITH NINE GOALS)

Hier gehts zu Bilder von den Jungs aus Manchester und zu ersten Livestatements nach dem Spiel von unserer Seite.

Anschließend wurde noch auf dem Grün verweilt, bis es nahtlos in einen reservierten Pub zum Champions-League-Finale gucken ging. Nun lernten die Engländer, welches Liedgut in der Dresdner Straße gerade hoch im Kurs ist, saugten am mitgebrachten Stiefel und zogen anschließen noch mit weiter (The Millstone, kennt man ja). Besonders ausdauernde überbrückten die Zeit zwischen Sperrstunde und Pub-Wiedereröffnung mit einer Schwimmrunde in einem Hafenbecken. Für einige war das Erlebnis England so intensiv, dass sie die Stimmung aufsaugten wie andere Cola durch einen Strohhalm.

Völlig überraschend bot der nächste Tag einen weiteren Fußball-Leckerbissen: Zunächst war da das überkrass intensive Ramadan-World-Cup-Turnier. Ein von Muslimen im Park organsiertes Kleinfeldturnier, zu dem nun auch eine THC Truppe eingeladen ist, die aber angesichts des Tempos und der Härte bereits vor der Einladung dankend keuchend und ohne gespielt zu haben zu Boden ging.

Und dann waren da noch 70.000 Zuschauer im Old Trafford zum Abschied von Manchester Uniteds Michael Carrick. Gut, der war immer Sechser und hatte sich offenbar ein 0:0 ganz nach seinem Geschmack zum Abschied gewünscht, so öde war das Spiel. Immerhin vier Tore fielen beim 2:2 zwischen Scholes, Rooney, van der Sar, Gary und Phil Neville, Rio Ferdinand und und und. Direkt nebenan fand das große Benefizkonzert von Ariana Grande, Justin Bieber, Coldplay und den Black Eyed Peas statt, sodass die beiden großen englischen Hochkulturen, Fußball und Musik, innerhalb eines Tages auf nur wenigen Metern verteilt waren (Wobei manche den Musikkulturanteil angesichts des Line-Ups bestreiten werden).

Am Abend zog man in einen neuen Pub, in dem Alex K. direkt den 120-Pfund-Jackpot aus einem der einarmigen-Banditen-Automaten zog, angeblich alle Münzen mit dem Strohhalm, sodass auch dieser Abend ein flüssiger Erfolg wurde.

Am Abschlusstag zog es einige noch ins Industriedesign- oder auch ins Fußballmuseum, ehe das komplette Präsidium fast noch den Rückflug verpasste. Against the odds haben aber alle überlebt und den Weg zurück gefunden. Chorlton, Manchester, it has been a pleasure!

You are the best guys around Greater Great Britain and you’re definately invited to renew this friendship in Berlin or elsewhere!

Chorlton und der THC!

Autor: Fabian Scheler

Bilder:

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