Aufstellung:

Jacob
Goebbi Robert Hawel
Jozsi
Micha P
Jan Tobsen
Brodi

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Bester Spieler: Robert

THC zu statisch gegen wendige Südamerikaner

Zum dritten Mal in Folge trat die 1. KF im Spiel gegen Cono Sur zu Hause an. Die ersten beiden Spiele des Jahres hatten die Orangen gewonnen, weswegen man mit breiter Brust antreten sollte. Wie das dem Charakter einer Freizeitmannschaft allerdings immanent ist, spielte wieder eine andere Konstellation an Spielern zusammen. Erfreulich war aus Mannschaftssicht, dass zum vereinbarten Treffpunkt nur drei Spieler (der „Manager“ Micha, Tobsen und der Herr Trainer) anwesend waren. Da klingelte es beträchtlich in der Mannschaftskasse und Brodi kam wegen der vielen zu machenden Notizen gar nicht zum Umziehen.
Es war bitterkalt an diesem Freitagabend, weswegen sich auch nur der Herr Meng als treuester der Treusten erwies und als Zuschauer von Beginn an anwesend war. In der Diskussion mit dem etwas später auftauchenden Sittenhengzt betonte der spielende Investigativjournalist nochmal seine Fußballbegeisterung, die beinhaltete ein Spiel von der ersten Minute an zu sehen. Diese Einstellung ist lobenswert. Er ist ein Fußballfan durch und durch. Wenig begeistert wurde dann das, sagen wir mal, Missverständnis aufgenommen, dem Sitti aufsaß. Der dauerverletzte Ballvirtuose sollte einen Kasten Bier mitbringen, was dieser nicht so verstand und lediglich für die obligatorische Selbstversorgung während des Spiels sorgte. Der dann mit dem Auto anreisende Mille konnte allerdings später Abhilfe schaffen und nach dem Spiel stand eine Kiste parat. Soviel sei vorweg genommen.
Rein ins Spiel. Oder besser in die Erwärmung. Diese schien erstaunlich beweglich und diszipliniert. Die nasskalten Temperaturen um den Gefrierpunkt zeigten ihre Wirkung. Selbst Menschen ohne Kälteempfinden hätten das an der Tatsache erkannt, dass die Hyäne Stukovic freiwillig laufen ging anstatt ein bisschen mit dem Ball herumzudaddeln. Es musste also schon wirklich eisig sein. Im Vorfeld wurde diskutiert, ob das ein Vorteil gegen die südamerikanischen Gegner von Cono Sur sein könnte. Beim Anblick der zahlreich mitgereisten Auswärtsfans und der vom Wetter wenig beeindruckten Mannschaft verflog dieser Gedanke sehr schnell.
Überraschenderweise war auch der Mediterrane, dem dieses winterliche Open Air-Umfeld eigentlich nicht zusagen konnte, frohen Mutes. Mit einem begeisterten „Ich glaub, ich bin gegen das Wetter gut gewappnet“ verließ er hopsend die THC-Kabine. Der Trainer wies vor dem Spiel mehrfach darauf hin, dass Cono Sur nicht zu unterschätzen sei. Sie hatten schnelle, wendige und dribbelstarke Spieler in ihren Reihen, hatten ein achtvolles Spiel gegen Ballcelona hingelegt und scheiterten im Hinspiel an der THC-Taktik Mille das Spiel entscheiden zu lassen.
Dennoch begannen sie sehr tiefstehend, mit nur einem Stürmer vorn zentral platziert. Der Mehrwert dieser Taktik wurde bald offensichtlich. Sie versammelten ihre spielstarken Spieler stets in der Mitte und ließen sich selbst somit genug Raum für schnelle Gegenstöße. Sie wussten ja, dass sie schnell und agil genug waren, um fix am Gegner zu sein. Dagegen wirkten die THCler behäbig und etwas ratlos im Spielaufbau. Sie bekamen den oft Mann-gegen-Mann stehenden Stuki oft nicht in Szene gesetzt und konnten auch über Außen wenig Gefahr erzeugen, was aber mehr daran lag, dass es zu sehr durch die Mitte versucht wurde. Außerdem offenbarte sich an diesem Abend gegen sehr konzentrierte Gegner eine hohe Fehlerquote im Aufbauspiel. Durch die Reihen weg leistete sich jeder Fehlpässe und das nicht zu wenig. Die ersten beiden Gegentore fielen symptomatisch für diese erste und schwache Halbzeit des THC. Zunächst wurde dem wuseligen Neuner von Cono Sur zuviel Raum und Zeit gegeben Maß für einen Schlenzer zu nehmen und beim zweiten Gegentor konnte der Stürmer nach dem Prinzip „Ab durch die Mitte“ vier Franziskaner stehen lassen. Den dann von Tobsen abgefälschten Ball hätte Brodi dann auch halten können, das wusste er aber selbst am besten. Mit ihrer stoischen Art spielten die Kreuzberger Gastgeber dann mehr nach vorn und standen etwas enger an den Südamerikanern. Ein beherztes Nachsetzen von Goebbi auf links sorgte dafür, dass dieser den Ball in Tornähe erkämpfen konnte. Seine Hereingabe versenkte Jozsi dann sicher. Noch vor der Halbzeit vergrößerte sich der Abstand für die Orangen aber wieder auf zwei Tore. Die Franzis bekommen den Ball nicht geklärt, immer schien ein Schritt zu fehlen, und ein Spieler der Gäste kann technisch sehenswert volley verwandeln.
Noch war nichts verloren, man musste sich nur mehr klare Torchancen erspielen. So war die Devise für den zweiten Durchgang. Die Gäste schienen noch tiefer zu stehen und nun alles auf Konter zu setzen. Die THCler hatten durchaus etwas Platz zum Spielen, aber spätestens 20m vor dem Tor war oft Schluss. Im Prinzip rannten sie die ganze zweite Hälfte mit dem Mut der Verzweiflung gegen die gut organisierten Cono Surer an. Im Prinzip war es der Südamerika-Erfahrene Micha, der den Gästen noch am gefährlichsten wurde. Der Abwehrrecke kam nach vier Ecken zu vier Kopfballtorchancen: eine ging daneben, eine drüber, eine hielt der Keeper stark und eine markierte den Anschlusstreffer zum 2:3. Der längere Aufenthalt in Lateinamerika in der Vergangenheit hatte den Managerfuchs quasi optimal auf dieses Spiel vorbereitet. Eine Taktikschulung à la Freizeitliga.
Am Ende blieb Frust auf der Kreuzberger Seite. Einerseits über die Tatsache, dass man dem Spiel nicht den Stempel aufdrücken und Chancen kreieren konnte und andererseits über das wirklich nervige Geplärre des Gegners. Dem angefressenen Mediterranen (#gelbekarte) saust wahrscheinlich immer noch das „Que lindoooo“ und „Muy bieeen“ in den Ohren.
Nun, sei es wie es sei. Jetzt wartet erst einmal die wochenlange Pause, die nur durch die Teilnahme an der Hallenmeisterschaft unterbrochen wird. Am 7.2. kann sich die 1.KF dann im Budenzauber probieren.
Forza THC!