Aufstellung:

Alex
Konrad Andi Kevin
Bohne Borrmann
Chris Markus Benni Dombo
Flo

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Ha ho he nur der THC

Nachdem die Saison so langsam aber auch so erfolgreich angefangen hat, stand nun
der erste große Name auf dem Programm. Mit Hertha 03 hatten wir den
Serienmeister der Freizeitlandesliga vor der Brust. Nach intensivem Scouting und
tiefgehender Datenanalyse konnten wir am Ende kaum mehr zwischen Statistik und
Gesehenem unterscheiden; wir entschieden uns daher die Partie offensiv anzugehen
und den Aufsteiger Bonus gleich auszuschütten, immer mit dem Wissen im
Hinterkopf, wie schnell sich der Wind drehen kann.

In der Kabine kam es zu kurzen Tumulten, als unsere Coaches die
Schnelligkeitsanalyse präsentierten, die einige Überraschungen bereit hielt.
Benni blieb aber trotzdem erst mal hinten, Bohne machte die Mitte dicht und Hanno
blieb im Bett. Erfahrene Spieler des THC erkannten das Gefühl der ersten Minuten
relativ schnell wieder. Alte Spiele gegen Rotation kamen in Erinnerung, in denen
man immer merkte, dass man irgendwie die bessere Mannschaft war, ganz klar
wusste, man würde gewinne und am Ende mit Null punkten nach Hauses fuhr. So also
auch am Samstag. Der THC macht von Beginn an Druck und ließ Hertha wenig Platz
zum Spielaufbau. Unserer Gegner verloren einen Ball nach dem anderen und mussten
sich gegen Konter zur Wehr setzen. Mit dem antiquierten Spiel mit Libero waren
sie dafür aber bestens taktisch aufgestellt – oder etwa doch nicht? Über unsere
Außenspieler konnten wir soweit aufrücken, dass wir faktisch mit drei Stürmern
spielten. Kombiniert mit Schnelligkeit und hohem Pressing, sollten wir richtig
aufgestellt sein für diese Partie.

Einer dieser abgefangenen Bälle wurde von Kevin in Sekundenschnelle in den
Zehlendorfer Strafraum transportiert, der Torwart war nicht ganz auf der Höhe
oder schlicht überrascht ob des Tempos von unserem Jüngling. Der tat sich ein
leichtes und legte den Ball quer auf Alex, der nur noch einschieben musste. Da
war sie also tatsächlich, die unerwartete aber verdiente Führung.

Nach dem Pause rechneten wir mit der Gegenattacke von Hertha und stellten uns auf
einen harten Kampf ein. Unsere Optionen auf der Bank boten nur einen halb
kaputten Uwe und einen völlig zerstörten Frieder, der vorsichtshalber schon vor
dem Spiel ins Krankenhaus gefahren ist, auf dem Feld musste Bohne immer wieder
die Lunge tauschen und sich Pausen außerhalb des Feldes nehmen, um ein bisschen
Galle los zu werden. Auf dem Platz erledigte das zwischenzeitlich Borrmann, der
vollkommen unverständlicher Weise immer wieder eines Foulspiels bezichtigt
wurde. Er kann sich ja auch nicht in Luft auflösen, und das lange Bein ist ein
angeborener Reflex. Zudem hatten Konrad und Kevin bereits Gelb kassiert, was uns
etwas inflexibel machte.

Gegen Mitte der zweiten Halbzeit hatte Captain B aber einen Gedankenblitz und
spielte den Ball durch die Mitte direkt in die Spitze. So einfach kann das
manchmal sein. Der Rest ist Formsache, Alex nahm den Ball in Empfang, drehte sich
und netzte von höhe Sechzehner ein. Der Ausbau der Führung auch zu diesem
Zeitpunkt hoch verdient. Von Zehlendorf gab es bis zu diesem Zeitpunkt einige
gefährliche Freistöße, die sich alle als ungefährlich erwiesen. Über Außen
bissen sie sich an Chris und Dombo, die beide einen sensationellen Tag hatten,
die Zähne aus und die Mitte war so oder so dicht. Neuzugang Andi zeigte sein
Potential und erfreute alle auf zukünftige Spiele – Mourinho wäre wohl sauer
auf ihn, weil er so gut ist. Wenig Zeit später ging es dann wieder einmal sehr
schnell, ein Angriff wurde unterbunden und Chris schaltete schnell. Auf Höhe der
Mittellinie kam der Ball zu Alex, der den flitzenden Konrad auf der anderen Seite
erspähte und einen Ball in den Lauf platzierte. Trotz einer seiner gefürchteten
Seiltanzaktionen, in die er Freund und Feind involviert, erarbeitete sich Konny
eine optimale Position, um den Ball ins lange Eck zu befördern. Damit war die
Sache entschieden. Einen lausigen Angriff mussten wir noch überstehen und die
drei Punkte waren eingefahren. In den Schlussminuten kamen noch ein Paar
vergebene Chancen auf unsere Seite hinzu, die das Ergebnis auch noch hätten
korrigieren können. Der Keeper war eh mit seinem Hund beschäftigt, da wollten
wir auch nicht weiter stören.

Eine mehr als zufriedenstellende Leistung, die zwar teilweise von außen
angeblich hässlich aussah, aber unglaublich effektiv war. Das liegt auch nicht
zu letzt an der guten Stimmung im Team, das sich hinterher noch zum
Schnitzelessen zusammengefunden hat und ganz schön glücklich war. So ist der
THC weiterhin ungeschlagen und macht sich das Leben schwer: die Erwartungen
steigen natürlich.
Alex