Aufstellung:

Daniele
Pussa Jo Jens
Heiko Yacine
Jan Ercan Rob Müse
Federico

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Appetite for Destruction

Bei Sonnenschein und leichten Böen liefen wir in bewährter 4-5-1-Formation auf. Der unbedingte Siegeswille war förmlich mit Händen zu greifen, volle Konzentration auf 3 Punkte gerichtet und die taktische Marschroute klar. Wir erspielten uns gegen halbherzig verteidigende Gäste einige Chancen aber wenig Zwingendes. – Ausser Jens’ gefühlvollem Heber nach langem Spurt, der den Weg ans Aussennetz fand. Der letzte Pass kam zu ungenau, die Gäste standen im Mittelfeld eng gestaffelt, waren jedoch läuferisch unterlegen und somit des öfteren zu spät in den Zweikämpfen. Über unsere linke Seite brachen sie mitte der ersten Halbzeit einmal durch, der freistehende 10er am 11m-Punkt setzte den Kopfball jedoch klar neben Federicos Gehäuse. Die einzige Chance der Gäste in einer ausgeglichenen Halbzeit, einer der seltenen Höhepunkte dieser 45min.
In der Pause diskutierten wir Umstellungen, wurden aber von Acker überzeugt, den Gegner ohne Umstellungen bezwingen zu können. Stoische Ruhe, Selbstvertrauen und Gedult verordnete er uns und sollte recht behalten. Nie habe ich die Ü32 so konzentriert auf die zweite Halbzeit gierend erlebt. Es stand 0:0, alles war möglich. Die Revange für die Hinspielniederlage musste her, die letzte Woche liegen gelassenen Punkte mussten gegen den Tabellennachbarn aus Neukölln geholt werden.

Die Gäste hatten mit Verletzungspech zu kämpfen und ihre zweite Auswechslung kurz nach der Pause vornehmen müssen. Ihre Spielanlage schien sich dadurch jedoch nicht verschlechtert zu haben. Unsere Offensivabteilung störte das Aufbauspiel frühzeitig und das Mittelfeld presste meist konsequent mit. So dauerte es nur bis zur 57.min, bis Jens sich rechts gegen die recht langsame Verteidigung durchsetzte und seine Flanke den Weg auf Danieles Fuß fand. Per Dropkick erzielte er das 1:0. Marathon war kurz aus dem Konzept gebracht, fing sich jedoch schnell wieder und versuchte im Spiel zu bleiben. Doch Daniele ging der Gästeabwehr unablässig auf den Sack wie ‘n Rudel Zombis. Er griff selten im Vollsprint an, pendelte aber unablässig vor der Abwehr herum um in die Lücken zu stoßen, die sich alsbald boten. In der 68. provozierte er einen Lukimya-Gedächtnis-Fehlpass der Innenverteidigung den Pussa aufnahm und zu Jo durchsteckte. Dieser liess dem Torwart mit einem Flachschuß in die rechte Ecke keine Chance: 2:0!
Olli, für Daniele eingewechselt, der trotz der sichtbaren Stollenabdrücke eines Gegners auf seiner Wade eine satte Stunde lang gekämpft hatte, brachte die Gästeabwehr vollends zur Verzweiflung. Daniele war darauf aus gewesen die Gegner zu Fehlern zu verleiten, Olli hingegen wollte nur eins: die verdammte Pille ins Netz dreschen! Zunächst legte er jedoch für Jo auf, der nach Einwurf nicht im Abseits stehend den entscheidenden Zweikampf im 16er gewann und überlegt abschloss. 73. – Vorentscheidung.
Die Gäste waren von Minute zu Minute weniger in der Lage sich ihren Aufgaben zu widmen, nach dem 3:0 hatten einige von ihnen schlicht keinen Bock mehr auf uns. Am wenigsten auf Olli. Dem gelang erstmal das Kunststück zweimal mutterseelenallein vorm Torwart aufzutauchen und alles richtig zu machen – um dann zweimal innerhalb von 3-4min am Pfosten zu scheitern. Im dritten Versuch gelang es ihm jedoch endlich: 4:0, schöne Aktion zentral vorm Tor. Jo allerdings setzte den Schlußpunkt mit seinem dritten Tor am heutigen Tag. Letztlich fiel die zweite Halbzeit so einseitig aus wie es das Ergebnis ausdrückt, ein auch in dieser Höhe hoch verdienter Sieg.

Wir genossen kurz den Umstand unseren Gästen den Tag versaut zu haben, auch wenn sie sich als faire Verlierer bewiesen und es nie Ärger gab.
Der Schiedsrichter bot eine überzeugende Leistung. Mitunter verzog er sich sogar in Bereiche des Spielfelds in denen man in unserer Liga selten Schiedsrichter antrifft – auf Höhe der Abseits”falle”. Wahnsinn! Eine gar nicht mal schlechte Schwalbe erkannte er und kündigte unaufgeregt eine Gelbe für den Wiederholungsfall an. Ein richtig gutes Beispiel gelungener Spielleitung. Möglicherweise war der einzige unbekannte Gast Staffelleiter Schmidtkowski, der Gedanke stellte sich jedoch erst nach dessen Abwesenheit ein. Was er gesehen hat dürfte ihm gefallen haben, als “Glücksbringer” darf er gerne öfter den Weg auf die Metro finden.