Dem Ingieniör ist nichts zu schwör.

Es war der mediale Aufreger des vergangenen Jahres, als ich die autoritären und kriminellen Machenschaften rund um den Trainer Robert K. alias „Herr Trainer“ beim THC 1. Kleinfeld aufdeckte. Statt auf die völlig berechtigte Kritik argumentativ zu antworten, wusste sich der verantwortliche „Hobby-Diktator„ K. nur mit Sanktionen, wie Suspendierungen und sprachlichen Verunglimpfungen, zu helfen. Das Band zwischen Presse und Trainer schien endgültig gerissen zu sein. Doch irgendwann musste selbst der „Herr Trainer“ alias „Kotzi“ alias „der Moslem“ die Tatsache anerkennen, dass die Medien die vierte Gewalt im Staate sind. So kam es wie es kommen musste und Robert K. alias „der Polenflüsterer“ trat mittels moderner Kommunikationsmittel mit der Bitte an mich heran, ich möge mich mit ihm für ein Interview treffen. Als Anlass für den Stimmungswechsel diente wohl ein Interview des Topscorers Mille in der Lausitzer Rundschau, in dem er einen Abgang vom THC nicht ausschloss und somit die Synapsen des Herr Trainers endgültig zum durchbrennen brachte. So plante er einen medialen Gegenschlag und erhoffte sich ein objektives Interview um seine Sicht der Dinge zu offenbaren. Das ich ihm dieses objektive Interview nicht bieten konnte und wollte steht dabei auf einem ganz anderem Blatt Papier.

So begleitete ich am vergangenen Samstag den den THC-Trainer. Die Frage, die mich dabei begleitete: „Was für ein Mensch steckt hinter dieser großnasigen Fassade?“.

Die erste Station dabei war ein gemeinsamer Besuch bei der ersten Vertretung (Großfeld) des THC’s, die bei arktischen Temperaturen auf dem Dach der Metro in einer hochklassigen Partie die Eintracht Südring mit 5:1 bezwang. Hochklassig war die Partie aus zweierlei Gründen. Einerseits glänzte Südring mit völlig überzogenen Grätschen, bei denen selbst Jürgen Kohler von übertriebener Härte gesprochen hätte. Anderseits bezieht sich hochklassig auf die hohe Lage des Austragungsortes, was dem eisigen Wind noch mal zusätzliche Energie gab. Doch schon zu Beginn wurde deutlich, der Herr Trainer alias „die Bachelorette“ die Hosen voll hatte. Denn er hatte sich juristische Unterstützung in Person von Lockasso mitgebracht. Dieser sollte, so der ursprüngliche Plan, bei kritischen Aussagen einschreiten und somit weitere Ermittlungen gegen den Trainer verhindern. Denn dieser machte bereits durch eine Rekordstrafe von 65 Euro auf sich aufmerksam, zu denen er in einem lupenreinen Verfahren verdonnert wurde. Das dieser Plan genau so kläglich scheiterte, wie die Offensivbemühungen von Greuther Fürth, lag sowohl daran, dass ich mir von so einem Möchte-Gern-Juristen gar nichts sagen lasse, als auch an der Tatsache, dass Lockasso viele zweifelhafte Aussagen durch eigene Argumente sogar unterstützte. So wurde schnell deutlich, dass die Teamchemie bei der 1. KF bestenfalls hoch explosiv ist. Es wurden direkt die ausgelassenen Großchancen von Merci am vorherigen Abend ausgewertet. Die genaue Wortwahl erspare ich aus Jugendschutzgründen. Das dieser Merci allerdings zwei mal getroffen hatte, der Herr Trainer dagegen gar nicht, wurde dabei bewusst außen vor gelassen. Ganz nebenbei erfuhr ich bei meinem Aufenthalt auf der Metro noch administrative Probleme beim THC Franziskaner. So wurden die letztjährigen Jahreshauptversammlungen immer auf den Sonntag der Zeitumstellung gelegt. Da diese zeitliche Herausforderung von der Hälfte der Teilnehmenden eine zu hohe Bürde war, wurde dieses Jahr ein anderer Zeitpunkt gewählt. Außerdem wurden auch einige Details aus der medizinischen Abteilung des THC’s bekannt. So gilt die Maxime: „Zwei bis drei Bier vor dem Spiel, dann läuft der Motor besser.“ Außerdem wird bei verletzungsbedingten Auswechslungen sofort eine Wundertüte als erste medizinische Maßnahme zu Hilfe gezogen. Doch dies sei nur nebenbei erwähnt.

Nachdem das Spiel entschieden war und der Herr Trainer alias „Zivildienstleistender“ seine Decke zusammen gelegt hatte, die er sich zum Fußball schauen mitgenommen hatte (Lusche!), machten wir und auf den Weg in die Schnelle Quelle, wo wir bei romantischen Kerzenlicht zum persönlichen Gespräch kommen konnten. Schon auf dem Weg dahin offenbarte der Herr Trainer alias „Herr Brüderle für Arme“ seine fußballerischen Vorstellungen (siehe Foto 1). Nach dem ich die Wiedereinführung eins Liberos im modernen Fußball abgenickt habe, drei Berliner Pilsner (frisch gezapft) geordert wurden, konnte das Gespräch beginnen.

Foto 1: Der Herr Trainer erklärt den modernen Libero a la Lodda. Der Fußballfachmann Meng kann da nur müde Lachen

Richard: Darf ich sie Herr Trainer nennen?

Robert: (nach intensiver Beratung mit Lockasso und anfänglichem Zweifeln) Ja!

Richard: Eigentlich waren wir ja bereits am vorherigem Samstag verabredet. Doch leider konnte Sie diesen Termin nicht wahrnehmen. Warum?

Robert: Ich hatte zu dem Termin einfach den Kopf nicht frei, da ich den Abend zuvor den THC gelebt habe.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Herr Trainer am Freitag Abend nicht spielfähig war und das um 19.30 Uhr. Als Folge dessen musste er am Abend eine Runde im Franziskaner bezahlen. Die langfristige Folge dessen war wiederum, dass er das Interview am Samstag nicht wahrnehmen konnte.

Richard: Nach meinen Informationen hatten sie gesundheitliche Probleme nach einem intensiven Alkoholexzess am Vorabend?!

Robert: Ja ich habe gebrochen. Zwei Mal! Doch beim THC gilt: Nach sieben Uhr darf gebrochen werden.

Richard: Kommen wir zum THC. Die Situation ist folgende: Spieler werden besoffen angemalt, Spieler werden nach Kontakten zur Presse suspendiert und Journalisten systematisch schikaniert. Ist das das System des Konzepttrainers Robert K.?

Robert: Die Honey Moon Phase ist vorbei, dass muss den Spielern klar sein. Dabei ist zu beobachten, dass Einige den Erfolg nicht verkraften. Ich gehe gar soweit, dass manche Spieler bewusst gegen den Trainer spielen. Dabei will ich Namen, wie den Sittenhengst, gar nicht nennen. Mir bleibt daher nur eine Möglichkeit. Ich muss mir das Vertrauen der Spieler durch Runden im Franziskaner systematisch erkaufen.

Richard: Zuletzt waren Fotos zu sehen, auf denen sie mit blonden Frauen anderer Spieler zu sehen sind. Gibt es eine Art Frauentausch beim THC?

Robert: Auch hierbei gibt es beim THC 1.KF klare Regeln: Blonde Frauen werden grundsätzlich geteilt. Ich bin weiterhin immer auf der Suche nach vergebenen Spielern.

Richard: Geben Sie und doch an dieser Stelle ein kurzes Resümee zum 13:1 Sieg am Freitag?

Robert: Wir waren spielerisch äußerst schwach. Der Referee hat uns zum Sieg verholfen.

Richard: Apropos Schiedsrichter! Es gab vor kurzem eine Rekordstrafe von 65 Euro gegen Sie vom Berliner Fußballverband. Was ist ihre Lehre daraus? Wenn ich die letzte Antwort von Ihnen sehe, wohl gar keine.

Robert: Ich lass mir den Mund nicht verbieten. Von nichts und niemanden. An dieser Stelle sei aber auch gesagt: Ich liebe die Berliner Schiedsrichter.

In diesem Moment beginnt die Vorberichterstattung zum Bundesliga-Samstag mit einem Einspieler über Jürgen Klopp.

Richard: Wie ist ihrer Meinung über den BVB-Trainer Jürgen Klopp?

Robert. Der ist für mich kein Vorbild. Andersrum vielleicht. Ich sehe mich eher bei Quälix Magath.

Richard: Möchten Sie an dieser Stelle vielleicht ein oder mehrere Spieler ihrer Mannschaft loben? Hat sich jemand in den Vordergrund gespielt?

Robert: Also Loben möchte ich niemanden. Ganz klar! Viel mehr an den Pranger stellen. An erster Stelle sei dabei Marco Bachmann genannt, der sowohl eine menschliche, als auch eine sportliche Enttäuschung ist. Außerdem stellt sich Mille bisher als finanzieller Super GAU heraus. Erst fünf Euro für die Mannschaftskasse. Der Mediterrane (Stephan Ojos, Anm. d. Redaktion) macht auch immer weniger Schokopudding für mich. Enttäuschend! Zu Tobsen oder Lockasso möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst was sagen, da es zu persönlich werden würde. Und der Sitti konzentriert sich neuerdings nur noch auf seine Karriere abseits des Fußballplatzes. Aber da muss er wissen, was ihm wichtiger ist.

Mit Ende des letzten Satzes beginnt eine Reklame mit Ailton in der Hauptrolle.

 

Richard: Ist Ailton ein Vorbild für Sie?

Robert: Natürlich, Chaka Chaka auf engste Raum. Menschlich ist Ailton ein Vorbild.

Richard: Ein aktuelles Thema ist die Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen. Wie steht es um eine Frauenmannschaft beim THC?

Robert: Ich stehe dem Frauenfußball äußerst kritisch gegenüber. Doch gab es meinerseits durchaus Anwerbungsversuche. So bin ich zur Zeit dabei, eine sexy Frau für unseren regulären Duschbetrieb zu gewinnen.

Richard: Name und Attribute der Frau?

Robert: Keine Namen, keine Spekulationen, aber ich sag mal: Goile Eule!

Richard: Wie sehen denn die sportlichen Ziele für die 1.KF aus?

Robert: Ich will alles gewinnen was es zu gewinnen gibt. Um diese zu erreichen, werde ich peu a peu alle Spieler austauschen. Nur mein Platz ist sicher.

Richard: Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit der Nachwuchsarbeit aus?

Robert: Es ist langfristig geplant innerhalb der Mannschaft nachzuzüchten. Remo hat da schon Pionierarbeit verrichtet. Bei der Katze ist es zwar eine Frau, aber trotzdem guter Einsatz. Auch Robert hat endlich mal getroffen. Des weiteren ist geplant, den Mediterranen auf die Jagd zu schicken.

Richard: Bei welchen Spielern sagen sie sich dagegen, lieber sein lassen mit dem Nachwuchs züchten?

Robert: Kugelblitz Ludley sollte sein Zeug für sich behalten. Sittenhengst lieber auch. Ach, und nicht zu vergessen Marco Bachmann. Bloß nicht! Im Sinne der Mannschaft und im Sinne des Landes.

In dem Moment beginnt der Bundesligaspieltag und das Interview wird ausgesetzt. Nachdem man sich in der Kneipe darauf geeinigt hat, sich die Konferenz und nicht nur das Derby Schalke-BVB anzuschauen (Ein politisch aufgeklärter Gast begründet seine Wahl wie folgt: „Die Ruhrpottkanacken will doch keiner sehen!“) genießen alle das Geschehen. Das der Herr Trainer auch außerhalb des THC’s kommunikatives Fingerspitzengefühl beweisen kann, zeigt sich beim Wolfsburg-Spiel. Dort lässt man sich zu der Aussage hinreißen: „Der Olic hat das Down-Syndrom!“. Als die Stimmung überzuschwappen droht, rettet uns der Halbzeitpfiff und es werden weiter Fragen gestellt.

Richard: Würden Sie sich mit drei Eigenschaften bitte selbst einschätzen?

Robert: Nein!

Richard: Ich habe eine repräsentative Umfrage in der Mannschaft mit der gleichen Frage gestartet uns es kam zu folgenden Ergebnis: cholerisch, sexuell anmaßend, beleidigend. Was sagen sie zu dieser Einschätzung?

Robert: Ich geh ans Festgeldkonto. Alle Positionen sind ab jetzt neu zu vergeben. Nettoinvestitionen!

Richard: Eine Redewendung sagt ja, ein guter Chef bzw. Trainer muss nicht beliebt sein. Kann man diese Tatsache als Maxime ihres Handels bezeichnen?

Robert: In jedem Fall. Ich sehe mich als absolutistischer Trainer.  Als Sonnentrainer, Pardon, als Herr Sonnentrainer.

Richard: Welche Trainer sind ihre Vorbilder?

Robert: Quälix Magath habe ich ja bereits genannt. Außerdem Ernst Happel, getreu dem Motto: Fortschritt durch Schweigen. Auch Peter Neururer sehe ich da ganz weit vorne.

Locke meldet sich zu Wort: Die Spieler würden eher sagen Stalin! Mit eiserner Faust! Und Trainingseinheiten wie im Gulag.

Richard: Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass sie Herr Trainer bei C&A in Polen einsteigen wollen. Was sagen sie dazu?

Robert: Die Auskleidungsindustrie war bei mir immer ein Thema. Aber: Dem Fußball gehört mein Herz. Wo genau kommt aufs Geld an.

Foto 2: Richard Meng macht gute Miene zum bösen Spiel, während der Herr Trainer sein Bier natürlich schon längst leer gemacht hat. Der Jurist Lockasso beäugt das Geschehen kritisch.

Mit dieser sympathischen Antwort beginnt die zweite Halbzeit und endet auch das Interview. Gerade als ich meinte, es sei alles gesagt, betritt eine Diva aus den Reihen des THC’s die Kneipe. Namen werden an dieser Stelle nicht genannt. Doch auch hier bitte ich um eine Stellungsnahme zum Herr Trainer alias „Stalin“. Dabei kam folgendes heraus.

Anonym: Der Trainer ist hübsch. Zu viel Theorie (Taktik). Wir sollten mehr auf Sitti in die Spitze spielen! Das Team braucht mehr filigrane Techniker wie Sitti.

Damit ist eigentlich vieles gesagt. Den Schlusspunkt dieses Fußballfachgesprächs setzte aber wieder ein Zwischenruf aus dem Rund der Kneipe, der auch bezeichnend für die anwesende Fußballsachkompetenz spricht, inklusive des Herr Trainers: „Schalke wird Meister!“

Richard Meng

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