Aufstellung:

Alex
Liliom Dani Memo
Uwe Elmar
Kasi Bohne Stefan Konrad
Flo

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Wohlfühlsieg

Endlich wieder ein Heimspiel, endlich wieder ein Platz den wir gewohnt sind und der uns keine Probleme bereiten sollte. Genauso wenig wie unsere Gäste. Mit Lichtenrade kam zwar ein solider Gegner aus der Tabellenmitte, aber keiner den wir als wahnsinnig gefährlich ansahen. Unser Kader war immer noch prall gefüllt, was den Nachteil mit sich trägt, ein paar Spieler nicht in den Kader berufen zu können, was jedoch auch Vorteile mit sich bringt, aber dazu später mehr.

Es war herrlich mit anzusehen, dass das Spiel von Anfang an nur eine Richtung kannte: Auf Gegners Tor. Wir konnten hoch stehen und frühzeitig Lichtenrade attackieren, so dass sie über die Breite gehen mussten. Die Breite ist aber das denkbar ungünstigste Mittel, um gegen den THC auf der Metro zu bestehen. Die Aussicht auf unsere Außenverteidiger mit Konrad und Kasi, war alles andere als berauschend und weiter vorne erwarteten endlich wieder Lili und gegenüber Memo die Lichtenrader Bemühungen. Es war also kein Durchkommen, die Gäste wussten nichts mit der Kugel anzufangen und banden immer häufiger den Torwart in ihr Aufbauspiel ein. Dass man so nicht aus der eigenen Hälfte kommt, war ihnen natürlich auch klar und versuchten es mit langen Bällen auf die Spitze als Mittel ihrer einzigen Wahl. Mit Aushilfsinnenverteidiger Bohne und Stamminnenverteidiger Stefan war das Schauspiel aber geradezu grotesk. Wenn es nicht so gut gewesen wäre, was die beiden da hinten so veranstalteten, hätte es beinahe etwas slapstickartiges gehabt, wie Lichtenrade mit voller Wucht erneut und erneut auf die Mauer, bestehend aus Innenverteidigern, prallte, ohne ein Konzept für den nächsten Versuch zu haben. Die defensiven Aufgaben wurden also bravurös umgesetzt. Nach vorne hingegen wurde nur beinahe alles richtig gemacht. Memo gab auf der Außenbahn Vollgas und erspielte eine Offensivaktion nach der nächsten. Das Eckenverhältnis gab statistisch Auskunft darüber, wie sehr der THC drückte. Auch mit Liliom fand ein wahres kreatives Spielelement zurück in die Offensivbemühungen der Orangenen. Mit seinem Zuckerpass auf Alex quer durch die Abwehrreihen ergab sich eine große Chance, die jedoch als Abseits zurückgepfiffen wurde. Auch Dani war auf Draht und leitete einen Ball nach dem anderen in die Spitze weiter und bekam sie auch wieder zurück, wenn zum Beispiel der Torhüter einen kuriosen Ausflug bis an die seitlichen Grenzen des Sechzehnmeterraumes machte, um das Tor leer zu lassen; der Pass auf Dani war dann aber letztendlich zu schlampig, so dass sich kein zählbares Ergebnis draus ableiten lies. Es war ein munteres Pressing, das Tor nur eine Frage der Zeit. Die nächste dicke Gelegenheit hatte Stefan, der einen quergelegten Freistoß auf die Latte setze. Zwar ärgerte Stefan sich über diese vergebene Chance am meisten, jedoch gab es an der Qualität der Ausführung nichts auszusetzen. Bei so einem strahlenförmig geschossenem Ball entscheiden im Endeffekt Nuancen der Fußhaltung über die Flugball des Balles.

Zur Halbzeit war uns allen klar, dass wir hier ein super Spiel ablieferten und das Tor irgendwann fallen würde. Mit einem Tor wäre das Spiel gelaufen, ein Aufbäumen des Gegners war nicht zu erwarten. Doch erst einmal musste es her, dieses Tor. Und um keine Zeit zu verlieren stürmte die Offensivabteilung beim Anspiel Lichtenrades zur zweiten Halbzeit gleich mal los, um sich den Ball zu besorgen. Die Bemühungen Danis mündeten in einem Freistoß für den THC – das schafft auch nicht jeder. Den Freistoß aus 30 Metern seitlicher Position übernahm Elmar. Mit der lange nicht gesehenen Flugbahn der Banane, flog der Ball über die Köpfe der vordersten Spieler hinweg, bis er vom quer gelaufenen Alex nur mit dem Kopf touchiert werden musste, um in den Maschen zu landen. Keine dreißig Sekunden der zweiten Halbzeit gespielt und das lang ersehnte Tor war schon gefallen. Von nun aus sanken die Quoten bei den Buchmachern rasant. Der folgende Spielablauf entsprach lehrbuchhaft dem, was dort beschrieben wird, wenn eine unterlegene Mannschaft einsieht, dass sie unterlegen ist. Elmar beflügelte diese Chance zu neuen Offensivaktionen. Mit dem Ball am Fuß am linken Eck des Sechzehners erwarteten seine Kollegen in der Mitte eine abermals schöne Flanke, doch was kam dem Jungen in den Sinn? Er zog einfach mal ab. Der Torwart war sicher nicht chancenlos, aber dieser Überraschungseffekt reichte aus, um die Kugel im linken unteren Eck einzulochen. Die Franziskaner konnten nun beruhigt wechseln und brachten mit Hanno den THC-Turbo in die Sturmspitze, was sich als Gnadenstoß Lichtenrades erweisen sollte. Nach abermals herrlichem Pass von Elmar hieß es: Hanno gegen Keeper. Und da es für Hanno immer nur Volldampf gibt, landete die Pille mit einem Gewaltschuss aus nächster Nähe mitten im Tor. Auch hier war der Torhüter nicht chancenlos, aber mit so viel Dampf und Selbstverständig hinter Hannos Kugel war hier im Endeffekt nichts mehr zu machen. Doch damit nicht genug. Der nicht vorhandenen Strafraumbeherrschung des Torhüters war es zu verdanken, dass er Dani am rechten Eck des Sechzehners vollkommen unnötig von den Beinen holte und wir zu aller Güte noch einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Mit Lili fand sich auf ein würdiger Verwerter dieses Geschenks. Es gab noch reihenweise Szenen, die zu einem Tor hätten führen können, oder gar müssen, wenn man an einen von Danis Alleingängen auf den Keeper denkt. Wenn es etwas gibt, was man uns nach so einem tollen Spiel vorwerfen kann, ist es die mangelnde Disziplin und mangelnde Uneigennützigkeit bei der Verwertung von Torchancen, sobald wir im scheinbar sicheren Hafen einer Führung angekommen sind. Gerade nach dem 2:0 machte sich der Eindruck breit, als ob jeder lieber selbst das nächste Tor machen würde, als das Ergebnis sicher zu erhöhen. Das mag sicherlich verständlich und normal sein, jedoch würden wir gut daran tun, dieses Bedürfnis noch ein, zwei Tore lang zu unterdrücken, um nicht in die Verlegenheit eines unangenehmen Anschlusstreffers zu geraten.

Eingangs erwähnt wurde die Nachteile eines großen Kaders – nun zu den ironischerweise nicht so schönen Vorteilen. In der 80. Spielminute musste Stefco mit Mittelfußbruch das Feld verlassen. Es bleibt zu hoffen, dass er sich schnell erholt und wir ihn schon bald wieder auf dem Platz sehen können! Ein wahrer Verlust für das Mittelfeld der Ersten. Mit unserer hohen Verfügbarkeit im Kader, sind wir aber wahrscheinlich in der Lage, diesen Verlust sportlich einigermaßen aufzufangen und geraten wenigstens nicht in Personalprobleme. Gute Genesung Steco und nächste Woche holen wir die Punkte dann für dich bei Bugojno!

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