Erste - Billerbeck 3:3

Aufstellung:

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Unbändiger Wille wird belohnt

Es hatte zur Halbzeit den Anschein, als solle es wieder einer dieser Spieltage werden, an welchem wir hinterher feststellen müssten, dass wir die bessere Mannschaft wären, aber die Punkte hergegeben hätten ohne uns dagegen zu wehren. So hatten wir uns das Leben doch wieder selbst schwer gemacht – wir waren nämlich in der Tat stärker und agiler. Überfallartig erspielten wir uns erste Chancen und gingen durch einen Kopfball, den Bohne mit brachialer Gewalt unter die Latte hämmerte, in Führung. Leider ereilte uns das gewohnte Tief, welches uns folgend hemmte und uns in drei Szenen drei Gegentore einbrachte. Es war nicht so, dass man sagen könnte, Billerbeck hat sich zurück gekämpft und ist verdient mit 3:1 in Führung gegangen, es war viel mehr so, dass wir uns Hinten die Teile wieder selbst reinlegen und Vorne zu wenig Chancen erarbeiteten. So waren es doch nicht mehr als zwei Billerbecker Spieler, die das Spiel der Gäste aufzogen und mit unserer defensiven und disziplinierten Spielweise zurecht kamen. Wenn es uns gelingen würde, auch noch jenen Spielern den Raum zu nehmen, könnten wir hier das Ergebnis noch korrigieren – also stellte Coach Elmar um und lies in der zweiten Halbzeit Pressing spielen. In den Gesichtern unserer Männer war abzulesen, dass niemand mit diesem Ergebnis auch nur ansatzweise einverstanden war und gewillt war, alles zu geben. Die Anweisung sollte sich als optimaler taktischer Schachzug erweisen, denn es wurde ein hervorragendes Pressing in einer kampfbetonten zweiten Halbzeit, das uns zu unseren Chancen kommen lies. Anfangs ließen wir sie liegen und waren nicht konsequent genug im Abschluss, doch dann gelang Memo der erste Befreiungsschlag nahe des Sechzehners, als er den Ball in den Winkel hievte. Das Passspiel wurde eleganter und überlegter, die Außen machten Dampf und die Mitte fing die Konter ab. Von Billerbeck war nicht mehr viel zu sehen; sie merkten ziemlich schnell, dass sie hier eine Schippe drauf legen müssten, wenn sie nicht verlieren wollten. Offensichtlich gelang dies nicht und so verständigten sie sich auf Zeitspiel und schlugen den Ball nur wann es ging über die Linie. Es war also kaum verwunderlich, dass ein Einwurf in der 90. Minute die Entscheidung einleitete: Der Ball landete bei Bohne, der sich im Strafraum drehte und wendete bis er den Ball die Torlinie entlang schlug und Mathis gold richtig stand, das goldene Tor des Tages zu erzielen. Wir belohnten uns für unseren unbändigen Willen, dieses Spiel nicht verloren zu geben und mindestens einen Punkt mit zu nehmen. Wäre nach diesen 90 Minuten nicht Schluss gewesen, hätte sich das Spiel aller Voraussicht nach komplett zu unseren Gunsten gewendet – das macht Mut für das Pokal-Achtelfinale nächste Woche. Alle Mann an Bord, die Gorch Fock segelt wieder!

Alex