Hangover im Görli

19. March, 2018
spielberichte

FC Kreuzberg FZ II - THC Franziskaner FC KF II * 17. 03. 2018

Moritz

Malte

Edi%D

Malte

Jakob

Felix

Merlin

Endstand: 4:2 (2:1)

Tore

  • 0:1 Edi (15. Min, Malte)
  • 2:2 Felix (67. Min)

Karten

Bank

  • Robert

Auswechslungen

Zuschauer

  • Edelfan Urmann
  • Hangover-Stevie
  • Futschi
  • James
  • Manu
  • Doumbia
  • Hund Freya
  • Consuelo
  • Maltes Liebste
  • Moni
  • Maggi und noch viele mehr - danke für den starken Support

Spielort

Spielbericht:

Abpfiff. 1:1 beim Tabellenletzten. Betrübte Gesichter im OBE. St. Pauli schafft es nicht einmal, ein 1:0 gegen Kaiserslautern über die Zeit zu retten. Da schmeckt selbst mein abgestandener Gin Tonic nicht mehr. Also abklatschen mit den Jungs am Stammtisch, pissen gehen und raus an die frische Luft. Unfassbar kalt war er, dieser Samstagnachmittag. Also erstmal Kopfhörer in die Ohren, Ricky Martin Playlist an und überlegen: St. Patrick’s Day aufm RAW-Gelände feiern und die Eier abfrieren? Zuhause im Warmen keulen und die Eier verwöhnen? Da vibriert es passend in der Hosentasche: Die Orange Utans WhatsApp-Gruppe blinkt auf. 1:0 für die 2. KF des THC im Kreuzberg-Derby!!! Wo? Görlitzer Park! Saol! Nur einen Cumshot entfernt vom OBE. Kinderspiel, sogar bei dieser Kälte. Denn wenn es ein Problem gibt, das die Mitglieder der 2.KF nicht haben, dann ist es Standhaftigkeit. Also schnell zum Platz gelaufen um zwei Dinge zu erfahren:

  1. In der Zwischenzeit hat der Gegner das Spiel gedreht. Es steht nun 2:1 für den Kreuzberger FC zur Mitte der ersten Halbzeit.
  2. Stefan hat neben die Eckfahne gekotzt!!!

 

Ich lach mich tot über diesen Fakt und suche Stefans Blick. Was ich sehe ist ein emotionsloses Gesicht, das die Lust am Leben verloren zu haben scheint. Ein Gesicht, das die Gedanken des leidenden Körpers widerspiegelt: Wieso musste ausgerechnet Stefan mein Wirt sein?

Doch die viel wichtigere Frage in diesem Moment war für mich: Was war passiert? Scheinbar hatte sich das Team der 2. KF am Vorabend im Kollektiv bis 5 Uhr morgens des Spieltages im Franzis die Kante gegeben. Das sind meine Jungs!!!

Ich versuche mir ein Bild des kollektiven Katers unserer Spieler zu machen und blicke aufs Spielfeld. Mir gefällt nicht, was ich sehe, also mach ich das, was ich am besten kann. Dumme Sprüche klopfen und meine Jungs feiern. Laufen sie doch da auf dem Spielfeld ohne System dem Ball hinterher, in der Eiseskälte, mit Todeskater. Was für Krieger! Der Gegner hat leider Gottes viel mehr Spielanteile, bekommt den Ball aber nicht ins Tor. So bleibt es beim 1:2 Rückstand zur Halbzeit.

Coach Shahar macht in der Kabine ein paar gute Ansagen. Jungs, ihr habt alle einen Kater, keine Kraft und keine Puste! Wir haben nur einen Auswechselspieler! Lauft den Bällen nur hinterher, wenn ihr euch zu 90% sicher seid, dass ihr ihn auch erreichen könnt! Spart euch eure Kräfte ein! Seid intelligent!

Klingt viel verlangend, zeigte aber Wirkung! Der THC startete ruhig und zielgerichtet in die zweite Halbzeit. Viel mehr Ballbesitz in unseren Reihen, gute Angriffe nach vorne über die Außenbahnen, starke Verteidigung vor dem eigenen Tor. Das sah gut aus! Was fehlte, was der Ausgleich. Gut Ding will bekanntlich Weile haben – in diesem Fall plädierte ich allerdings auf Eile statt Weile. So war es dann auch: Felix netzt zum 2:2 ein! Der Jubel der ca. 20 angereisten Fans war unaufhaltsam. Die Sensation war zum Greifen nahe! Konnte besoffen gegen nüchtern tatsächlich im Kreuzberg-Derby bestehen?

Natürlich nicht. Nur ca. 15 Minuten Später stand es 3:2 für die Hausherren.  Das Spiel kippte, die Stimmung glücklicherweise nicht. Bis auf eine Ausnahme:

Fairer Zweikampf im Mittelfeld, komplett Ball gespielt, nichts als Leder, der Gegner gewinnt den Ball. Alles cool, keinerlei Dementi auf dem Platz. Hingehört: AUF dem Platz. Abseits des Platzes war es nun so weit. Stefans große Stunde war gekommen: „Schiri! Foul!!! Die ganze Zeit gegen uns!! Die ganze Zeit! Du bist doch Scheiße, Schiri!“ (Anm. d. R. Dem war im Übrigen nicht so. Der Schiri hat eine tadellose Leistung über die gesamten 90 Minuten gezeigt und auch in der ausschlaggebenden Situation richtig entschieden, kein Foul zu pfeifen.)

Ebenfalls richtig seine anschließende Entscheidung, uns alle des Platzes hinter die Zuschauerabsperrung zu verbannen.

Dort angekommen schießt der Coach erstmal ein Foto von uns. So viel Zeit muss sein. THC Galerie = beste Galerie.

Keine 5 Minuten später erzielen die Hausherren auch schon das 4:2. Da machten sich Frische und Ausdauer bemerkbar. Viel Zeit war nun nicht mehr auf der Uhr und der THC kämpfte. Und kämpfte. Und kam zu guten Chancen, die wir allerdings nicht verwerten konnten. Auch nicht den Neunmeter, den wir in der 90. Minute noch zugesprochen kamen. Dieser wurde an den rechten Pfosten gesetzt.

Hinnehmen, Mund abwischen und ab in die warme Kabine. Dort ergab sich mir ein Bild des Grauens. Völlig ausgelaugte und komplett verkaterte Spieler liegen auf den Bänken und wissen nicht, wie ihnen soeben geschah. Wissen nicht, wie sie diesen Kraftakt überstanden konnten. Wie sie jetzt auch noch das Bier trinken sollten, das Merlin zur Feier seines Geburtstages mitgebracht hatte. Es war wahrscheinlich das erste Mal in meiner THC-Karriere, dass ich einen noch halbvollen Bierkasten nach dem Duschen und Umziehen vor der Kabine habe stehen sehen. Ein Schreck, der mir durch die Glieder fuhr wie beim ersten Mal, als ich den Exorzisten gesehen habe. Nur ohne Schiss in der Buchse, wobei ich mir den schon irgendwie gewünscht hätte, wäre er doch wenigstens ein warmes Element auf dem Rückweg zur Bahn gewesen.

Während des Duschens hat Stefan im Übrigen noch einmal gekotzt, so die Info des Edelfans. Das hat mir doch gleich wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. O wie schön kann kotzen sein. Mit dem Lächeln im Gesicht mache ich mich auf den Weg in die Mercedes Benz Arena. Rastamann Felix hat mich mit drei Premium-Lounge-Tickets für Alba Berlin ausgestattet. Auf dem Weg dort hin lasse ich das Spiel noch einmal vor meinem inneren Auge revue passieren: Am Ende wäre ein 1:1 auswärts wie bei St. Pauli doch gar nicht so schlecht gewesen. Wie sich die Meinung innerhalb von nur 2 Stunden doch so grundlegend ändern kann…

Shoutouts gehen raus an alle verkaterten Spieler. Ihr habt B gesagt, nachdem und obwohl ihr am Vorabend A geschrien habt. Scheiß mal auf die Niederlage. Ihr seid die wahren Helden in Kreuzberg und so THC-kredibil unterwegs gewesen wie nur möglich! Ihr seid es, Männer!

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